Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:
Geboren am 11. Juni 1904 in Hamme (heute zu Bochum gehörend); wurde Bergmann. Mitglied der Arbeiterjugend, dann der KJD, nahm 1920 an Kämpfen gegen den Kapp-Putsch teil und wurde 1920 Mitglied der KPD. Ab 1927 gehörte er der RFB-Gauleitung Wasserkante in Hamburg an und arbeitete von Juli 1931 bis August 1932 bei der sowjetischen Handelsvertretung in Hamburg. Erich Krollmann wurde als Mitverantwortlicher für die Ereignisse des »Altonaer Blutsonntags« im Juli 1932 verhaftet und von der KPD in einer spektakulären Aktion befreit. Er lebte zunächst illegal in Deutschland, besuchte die Bezirksparteischule und die Reichspropagandistenschule. Ende März 1933 emigrierte er in die Sowjetunion, soll dort Kursant an der Militärakademie der Roten Armee und später auch an der Komintern-Schule gewesen sein. Im Mai 1936 offenbarte er gegenüber Vertretern der deutschen Botschaft in Moskau seine Rolle während des »Altonaer Blutsonntags« 1932. Dies diente der Entlastung des in Deutschland angeklagten Edgar André. Das weitere Schicksal von Erich Krollmann konnte bis heute nicht exakt geklärt werden. Ob er tatsächlich 1937 vom NKWD verhaftet wurde und nach Abschluß des Hitler-Stalin-Paktes im Niemandsland ausgesetzt und umgekommen ist, wie sein Schicksalsgefährte Viktor Pries (der 1957 nach Hamburg zurückkehrte) äußerte, ist nach neuesten Forschungen umstritten, aber wahrscheinlich.
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