Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Genschmar (Oderbruch); Vater Postagent; 1916 – 18 Vizefw. im 1. Weltkrieg; 1919 Beendigung der 1916 abgebrochenen Volksschullehrerausbildung; 1920 – 27 Volksschullehrer; 1927 Attestation als Mittelschullehrer; 1927 – 32 SPD, seit 1932 KPD; 1927 – 30 Mittelschullehrer; 1930 – 33 Rektor einer weltl. Schule in Frankfurt (Oder); 1933 Entlassung; Aug. 1933 – 1936 Lehrer in der Niederlausitz; 1933 – 36 Rottenführer in der SA-Brigade 122 in Sorau; zugl. aktiv im illeg. Widerstand, 1936 Verhaftung, 1936 – 40 Zuchthaus Brandenb.-Görden; 1940 – Jan. 1945 Aushilfsbuchhalter; Jan. – Mai 1945 Sonderaufträge für die sowj. Armee.
Mai – Juli 1945 stellv. Ltr. des Bez.-Schulamts Berlin-Schöneberg; Juli 1945 – Mitte 1946 wiss. Mitarb. beim PV der KPD; hier beteiligt an der Ausarbeitung der »Richtlinien für den Unterricht in dt. Geschichte«; 1946 SED; 1946 – 53 Lehrer, ab 1947 Ltr. des Lehrstuhls für Geschichte der dt. Arbeiterbew. an der PHS; 1953 – 63 Dir. des Inst. für dt. Geschichte an der HU Berlin; 1953 – 58 Wahrnehmung einer Professur für dt. Geschichte; 1955 Prom. u. 1958 Habil. mit einer zweibändigen Studie über Klassenkämpfe der Mansfeld. Bergarb. vom 15. bis 17. Jh.; 1958 – 63 ord. Prof.; 1963 em.; 1972 VVO; 1977 Dr. h. c. der HU Berlin; 1982 KMO; gest. in Berlin.
E. P. war u. a. Mitautor des HS-Lehrbuchs zur Geschichte Dtl. 1933 – 39 (Berlin 1969); obgleich selbst ohne universitäre geschichtswiss. Ausbildung, war er von nachhaltiger Bedeutung für die DDR-Geschichtswiss.; als HS-Lehrer u. Parteifunktionär hat er die Ausbildung der ersten u. bis 1989 dominierenden Historikergeneration der DDR maßgebl. mitgeprägt.

Publ.
»Da stunden die Bergleute auff«. Berlin 1960.
Sek.-Lit.
Pätzold, K.: E. P. In: Wegbereiter der DDR-Geschichtswiss. Berlin 1989; Kowalczuk, I.-S.: Legitimation eines neuen Staates. Berlin 1997.
ISK