Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Erfurt; Vater kfm. Angest.; dort Volksschule, 1896 – 1905 Höhere Bürgerschule u. Petri-Realgymnasium in Leipzig; 1905 – 08 Studium der Rechtswiss. u. Volkswirtschaft in Leipzig; 1908 Erste jur. Staatsprüfung; 1909 SPD; 1908 – 13 Referendar u. a. in Leipzig u. Chemnitz; 1913 Zweite jur. Staatsprüfung u. 10.7.1913 Prom. zum Dr. jur.; dann Assessor in Leipzig; 1915 Übernahme in den Staatsdienst; 1917/18 Militärdienst; 1918 Staatsanwalt in Leipzig; 1919 SPD; 1919 Richter am Landgericht Leipzig; 1921 – 23 Justizmin. in Sachsen; 1922/23 Mitgl. des Sächs. Landtags; 21.3. – 10.10.1923 Min.-Präs. der sächs. Arbeiterreg., abgesetzt durch Reichspräsident Friedrich Ebert; 21.11.1923 wg. angebl. Bestechlichkeit festgenommen, Frühj. 1924 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt u. in Bautzen inhaftiert, Aug. 1925 auf Bewährung entlassen; 1925 – 28 Lehrer an der Bundesschule des Arbeiter-Turn-u. -Sportbunds Leipzig; 1928 – 33 Journalist bei sozialdemokrat. Presseorganen in Chemnitz, Dresden, Zwickau u. Ltr. einer jur. Beratungsstelle der SPD in Leipzig; 1933 Berufsverbot; wegen illeg. Arbeit 1934/35 inhaftiert, freigesprochen, 1939 abermals kurzztg. inhaftiert; 1935 – 39 Gelegenheitsarb.; 1939 – 44 kfm. Angest. in Leipzig; Aug. 1944 – Mai 1945 KZ Buchenwald.
Juni/Juli 1945 Rechtsrat am Kulturamt des Rats der Stadt Leipzig; 16.7.1945 – 5.4.1949 von der SMA Leipzig als OB von Leipzig eingesetzt; 1945 Mitgl. des erweiterten Bez.-Aussch. der SPD; 1946 Mitgl. der Zentr. Programmkommission zur Vorber. der Vereinigung von SPD u. KPD; Mitgl. des sächs. Landes- u. Leipziger Krs.-Vorst. der SED; ab 1946 Abg. der Leipziger Stadtverordnetenvers. u. des Sächs. Landtags; ab Mai 1947 Honorarprof. für Verw.-Geschichte an der Gesellschaftswiss. Fak. der Univ. Leipzig; ab Okt. 1948 ord. Prof. für Verw.-Lehre; Ltr. des von ihm initiierten Inst. für Kommunalwiss.; 1948/ 49 Mitgl. des Dt. Volksrats; gest. in Leipzig.

Publ.
Der Einfluß des Konkurses über das Vermögen des Versicherungsnehmers oder des Begünstigten auf privatrechtl. Lebensversicherungsverhältnisse. Berlin 1913.
Sek.-Lit.
Matthes, A. u. L.: E. Z.: Eine biogr. Skizze. Leipzig 1985; Schmeitzner, M.: E. Z. (1886 – 1949). Linkssozialist im Zwiespalt. In: Schmeitzner, M., Rudloff, M. (Hrsg.): Solche Schädlinge gibt es auch in Leipzig. Frankfurt (Main) 1997; Rudloff, M. (Hrsg.): E. Z. Leipzig 1999; Külow, V.: Oberbürgermstr. in schwerster Zeit. E. Z. In: Leipziger Histor. Kalender 2005. Leipzig 2004.
HME