Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren in Hannover als Kind einer proletarischen Sozialistenfamilie (Karl Albin Becker war sein Bruder, Lina Becker seine Schwester) 1900 geboren. Schon als Schüler Mitglied der revolutionären Jugendorganisation. Nach dem Krieg in KPD-Organisationen in Hamburg (u. a. in der IAH) tätig. Später Redakteur in Breslau. 1922 wurde Becker zu einem Jahr Festung verurteilt, anschließend arbeitete er im Pressedienst der KPD in Berlin. Ab 1925 Redakteur der KPD-Zeitung in Gotha, Anfang 1927 Chefredakteur der Solinger »Bergischen Arbeiterstimme«. Becker stand auf dem rechten Flügel der Partei und setzte sich schon im Februar 1927, auf dem Bezirksparteitag Niederrhein, für die rechte Gruppe um Paul Herbert Böttcher ein. Nach der Wittorf-Affäre 1928 als Rechter entlassen und im Dezember 1928 aus der KPD ausgeschlossen. Becker trat der KPO bei und gab seit April 1929 deren Organ »Klassenkampf« in Düsseldorf heraus, später war er Gewerkschaftsredakteur des KPO-Organs »Arbeiterpolitik«. Ernst Becker starb am 1. Juli 1932 an einem Herzleiden. Seine Frau, die kommunistische Funktionärin Martha Moritz, geboren am 16. Juni 1904 in Hamburg, von Beruf Kontoristin, war seit 1921 Mitglied der KPD. Sie wurde ebenfalls im Januar 1929 »wegen brandlerischer Fraktionstätigkeit« ausgeschlossen, trat aber im Mai 1931 der KPD erneut bei und war zeitweilig für das Auslandsbüro der KP Finnlands tätig. Sie emigrierte im April 1933 in die Sowjetunion und arbeitete bis zu ihrer Verhaftung am 7. September 1937 als Referentin beim EKKI. Vom Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR wurde sie der »antisowjetischen terroristischen Tätigkeit « beschuldigt und am 8. April 1938 zum Tode verurteilt und am gleichen Tag erschossen.

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