Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren als Sohn eines Bergarbeiters am 22.Januar 1890 in Neundorf/Anhalt; lernte Tischler. Er schloß sich dem Holzarbeiterverband und 1908 der SPD an. Nach Beendigung der Lehre Arbeit in der Waggonfabrik Werdau, dann einige Jahre Wandergeselle. Von 1910 bis 1912 lebte er in Berlin, wo er sich in Abendkursen weiterbildete. Während des Krieges in Zwickau Mitglied der Spartakusgruppe und der USPD, seit Gründung in der KPD organisiert. 1920 KPD-Sekretär in Zwickau, im gleichen Jahr zog Grube in den Sächsischen Landtag ein, dem er bis 1922 angehörte. 1921 Delegierter des VII. Parteitags, der VIII. Parteitag 1923 wählte ihn in die Gewerkschaftskommission und als Kandidat in den ZA. Er war von 1922 bis 1924 Stadtverordneter in Zwickau und bis Oktober 1924 Sekretär des UB Zwickau, 1923 einer der militärischen Führer der KPD in Sachsen. Von Mai bis Dezember 1924 Reichstagsabgeordneter, von Oktober 1924 bis 1928 Polleiter des Bezirks Magdeburg-Anhalt. Nach der Wittorf-Affäre kam Grube als Polleiter in den Bezirk Wasserkante. Von Dezember 1924 bis Mitte 1932 Abgeordneter des Preußischen Landtags und seit Juli 1932 wieder Reichstagsabgeordneter. Von 1925 bis 1929 Delegierter aller KPD-Parteitage, auf dem XI. Parteitag 1927 in Essen zum Kandidaten und auf dem XII. Parteitag 1929 in Berlin-Wedding zum Mitglied des ZK gewählt. Grube gehörte zu den Chemnitzer Linken ( Paul Bertz, Heinrich Wesche usw.), Anfang 1930 wurde er seiner Funktion als Polleiter in Hamburg enthoben. Er arbeitete 1930 kurze Zeit als Komintern-Emissär in Griechenland. Ende 1930 wurde Grube Reichsleiter der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit, bis 1933 im ZK der KPD für Sportangelegenheiten verantwortlich. In der Nacht des Reichstagsbrandes festgenommen und in den KZs Sonnenburg, Lichtenburg und Buchenwald inhaftiert. 1939 aus dem KZ entlassen, wieder als Tischler tätig. Im Krieg zunächst in Warschau dienstverpflichtet, kehrte Grube 1941 nach Berlin zurück, wurde 1942 einige Monate inhaftiert. In der Aktion »Gewitter« am 21. August 1944 erneut festgenommen, kam ins KZ Sachsenhausen, wo er schwer erkrankte. Er wurde Anfang April 1945 mit allen arbeitsunfähigen Häftlingen in Viehwagen verladen und ins KZ Bergen-Belsen transportiert. In diesem Vernichtungslager wurde Ernst Grube am 14. April 1945 ermordet.

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