Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Trebnitz (Schles. / Trzebnica, Polen); Vater Feilenhauer; 1907 – 18 Volksschullehrer in Nürnberg; 1917 – 19 SPD; 1918 Vors. des Arbeiter- u. Soldatenrats in Augsburg; 1919 Vors. des ZR der Arbeiter-, Bauern- u. Soldatenräte Bayerns; 1919 – 22 USPD; nach der Niederschlagung der bayr. Räterep. zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt; 1921 Abg. des Bayr. Landtags, Vors. der Fraktion, nach der Vereinigung von USPD u. SPD, 1922/23 stellv. Vors. der Fraktion; 1922 – 26 SPD; 1923 – 26 Sekr. des Dt. Textilarbeiterverb.; anschl. Mitgl. der Altsoz. Partei (Abspaltung der SPD in Sachsen); leitete bis 1928 als Chefred. deren Ztg. »Der Volksstaat« in Dresden; 1928 bis zum Verbot 1935 Hrsg. von »Widerstand – Blätter für nat.-rev. Pol.«; Inhaber des Verlags Der Widerstand in Dresden, später Berlin; E. N. galt als Nationalbolschewist; 1937 Verhaftung wegen konsp. Tätigkeit u. 1939 Verurteilung zu lebenslanger Haft durch den VGH, Zuchthaus Brandenb.-Görden; durch eine schwere Erkrankung teilw. gelähmt u. fast erblindet.
1945 KPD, Ltr. der VHS Berlin-Wilmersdorf, Mitbegr. des KB u. Mitgl. des Berliner Landesvorst.; 1948 ord. Prof. u. Dir. des Inst. zur Erforschung des Imp. an der Univ. Berlin; 1949/50 Mitgl. der Prov. Volkskammer, 1949 – 58 Mitgl. des Präsidialrats des KB; verweigerte 1951 die SED-»Parteiüberprüfung«; nach dem 17.6.1953 Bruch mit der SED; seit 1955 nach eigenem Dafürhalten nicht mehr Mitgl. der SED, 1958 Einzug des SED-Mitgliedsbuchs; wohnte seit 1945 in Berlin (West), wo ihm die Wiedergutmachungsrente als VdN verweigert wurde, dort gest.
U. a. mit seinem Buch »Hitler, ein dt. Verhängnis« (Berlin 1932) hatte E. N. frühzeitig vor Adolf Hitler gewarnt; in seinen Nachkriegsarbeiten thematisierte er v. a. das Versagen der dt. Mittelschicht.
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