Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Rochlitz an der Iser (Krs. Starkenbach, ČSR/Rokytnice nad Jizerou, Tschechien); Vater Apotheker; 1928 – 32 Volksschule; 1932 – 34 Jesuitenkonvikt Kalksburg (b. Wien), 1934 – 38 Gymnasium Liberec (Reichenberg); Mitgl. des Dt. Turnvereins (Sudetendt. HJ), Mitgl. der pennalen Burschenschaft Hercynia; 1938 – 41 Reiter-SA; 1938 – 41 Reform-Realgymnasium Hohenelbe, Abitur; Febr. – Okt. 1941 RAD in Ostpr., Arbeitsmann in der UdSSR; 1941 – 45 Wehrmacht (Luftwaffe), Obergefr.; Einsätze in der UdSSR u. Griechenland; 1942 erste Gedichtveröff. »Jugendl. Trio« in Hamburg; Mai 1945 – 49 sowj. Kriegsgefangenschaft, 1947 Kommandierung zur Antifa-Zentralschule, dort Assistent u. Jan. – Dez. 1949 Lehrer.
Dez. 1949 Rückkehr nach Dtl.; seit 1950 in Berlin, später auch in Märkisch-Buchholz; 1950 NDPD, 1950 – 58 hauptamtl. NDPD-Kulturfunktionär; 1952 Mitgl. im PV der NDPD, persönl. Referent von Vincenz Müller; 1953 Vorstandsmitgl. des DSV; mit DSV-Deleg. Studienreise in die UdSSR; 1954 – 59 vom MfS als IM »Salomon« erf., da er weder Berichte lieferte, noch zu konsp. Treffen bereit war, erfolgte die Entpflichtung; 1955 »Kameraden« u. a. Kriegserz.; Mitgl. des Dt. PEN-Zentrums Ost u. West; 1956 Heinrich-Mann-Preis; 1957 u. 1974 NP; 1958 Lösung des Arbeitsverhältnisses mit der NDPD; Juli 1958 Ausschluß aus dem NDPD-Hauptaussch.; danach freier Schriftst.; Beginn von Arbeitsaufenthalten bei der VP, in LPG, Warnow-Werft u. ä.; 1961 »Kabelkran u. Blauer Peter«; Mitgl. der DAK; Offener Brief an Günter Grass u. Wolfdietrich Schnurre zur Verteidigung des Mauerbaus; 1963 Joh.-R.-Becher-Preis; 1964 Brief an den Min. für Kultur Hans Bentzien zu Schaffensproblemen, Absage an den Bitterfelder Weg; Jan. 1966 Austritt aus dem Vorstand des DSV, kurz darauf rückgängig gemacht; 1970 Hrsg. von »Ernst Barlach. Das Wirkliche u. Wahrhaftige«, Erzählungsbd. »Der Jongleur im Kino«; 1972 Austritt aus der NDPD; 1974 Gastvorlesungen »Das myth. Element in der Lit.«; erste Einfahrt in ein Kupferbergwerk; 1975 »Erfahrungen u. Widersprüche. Versuche über Lit.«; 1976 – 79 mehrere Essays zu E. T. A. Hoffmann; 1976 Mitunterz. der Petition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns; ab 1976 vom MfS im OV »Filou« erf.; zunehmende Verdrängung aus der Öffentlichkeit; 1977 Offener Brief »Lust an der Wahrheit« an den Ltr. der HV Verlage u. Buchhandel im Min. für Kultur, Klaus Höpcke; 1977 legte er die Mitarb. im SV nieder, da die Verhaltensweise der Verb.-Führung den Weggang von Sarah Kirsch begünstigt habe; Apr. 1978 aus dem Vorst. des SV ausgeschieden; zunehmende künstler.-pol. Isolierung; 1981 Initiierung einer Anthol. junger krit. DDR-Autoren, verhindert durch die Ltg. der AdK u. führende Kräfte der SED; Arbeit mit Behinderten (»Was für eine Insel in was für einem Meer« 1985); 1982 Geschwister-Scholl-Preis für »Der Sturz des Engels«; 1982 »Vor Feuerschlünden: Erfahrung mit Georg Trakls Gedicht«; dank seiner Anstrengungen erschien die erste DDR-Ausgabe einer Essaysammlung von Sigmund Freud; 1983 Arbeit am Bergwerkprojekt (»Im Berg. Fragment eines Scheiterns«); 1983 »Meine Bibel. Erfahrungen« (Essay); zahlr. Bearbeitungen antiker Dramen u. Mythen; gest. in Berlin.
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