Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Berlin in einer dt.-jüd. Familie; Vater Studienrat; Volksschule u. Gymnasium; Studium der Rechts- u. Staatswiss. sowie der Volksw. an den Univ. Berlin u. Freiburg i. Br.; 1923 Kommunist. Studentengr.; 1925 KJVD; 1927 KPD, RH u. Internat. Juristenvereinig. (dort Mitgl. des dt. LV); 1929 Prom. zum Dr. jur.; Referendartätigkeit in Berlin; 1932 Rechtsanwalt in der Kanzlei Hilde Benjamins in Berlin-Wedding; Mai 1933 nach einjähriger Rechtsanwaltstätigkeit »wegen kommunist. Betätigung, insbes. Tätigkeit für die RH« während der NS-Zeit aus der Rechtsanwaltschaft ausgeschl.; Mai – Juli 1933 in Paris, anschl. in Spanien (Mallorca, Valencia, Barcelona); Nov. 1936 – Febr. 1939 Interbrigadist im span. Bürgerkrieg, in der XI. Brigade als Dolmetscher, Einsatz im Ausbildungszentrum Madrigueras, dort Sekr., pol. Arbeit; 1938 KP Spaniens; Febr. 1939 nach Frankreich, dort bis 1941, danach bis 1943 in Djelfa (Algerien) interniert; kurze Zugehörigkeit zur brit. Armee in Algerien; 1943 – 46 Emigr. in die UdSSR; nach Ankunft in Krasnowodsk Verhöre durch das NKWD, anschl. Arbeiter in einer Seidenfabrik in Turkmenistan.
April 1946 Rückkehr nach Dtl.; 1946 KPD/ SED; 1946 – 50 Mitarb., dann stellv. Ltr. der Abt. Justiz des ZS, dann des ZK der SED; maßgebl. Mitarb. am Aufbau der Justiz (insbes. der Richterschulen); Okt. 1950 – Mai 1951 Doz. an der DVA; Mai 1951 – Jan. 1957 Oberrichter in der Berliner Justiz (Vors. in Strafsachen wegen schwerer Staats- u. Wirtschaftsverbrechen); Dez. 1952 »beurlaubt« während der Kampagne gegen Westemigranten im Kontext des Slánský-Prozesses; 1957 kurzz. Sekr. der Vereinigung Demokrat. Juristen; ab Febr. 1958 Rechtsanwalt im Rechtsanwaltskolleg. von Groß-Berlin; 1959 Mitarb. des Sekr. Ulbricht beim ZK der SED; seit 1963 Rechtsanwalt u. Mitgl. des Kolleg. der Rechtsanwälte Berlin; Mai 1975 VVO; 1.12.1976 im Zusammenhang mit der Übernahme der Verteidigung von Robert Havemann u. dem Eintreten gegen die Aberkennung der Staatsbürgerschaft von Wolf Biermann (in einem vertraul. persönl. Schreiben an das ZK hatte er rechtl. u. pol. Bedenken geltend gemacht) aus dem Rechtsanwaltskolleg. ausgeschl. u. Entzug der Zulassung als Rechtsanwalt; 15.11.1989 durch den Minister für Justiz rehabil.
Verstarb im Gerichtssaal nach seiner Zeugenaussage gegen die Richter im »Havemann-Prozeß« vor dem LG Frankfurt (Oder).
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