Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Plauen (Vogtl.); Vater Arbeiter; Volks- u. Berufsschule; 1924 – 32 Textilarb.; 1925 Dt. Textilarbeiterverb.; 1927 KJVD, 1930 KPD; 1930 – 33 Abg. des Sächs. Landtags (jüngste Abg. in Dtl.); 1931 – 33 KJVD-Funktionen, Org.-Ltr. des KJVD; 1933 illeg. pol. Arbeit als KJVD-Instrukteurin; 28.6.1933 Verhaftung in Bitterfeld, »Schutzhaft«, 8.6.1934 Verurteilung durch das OLG Dresden wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu 20 Mon. Zuchthaus, Haft im Zuchthaus Waldheim; nach Entlassung Arbeit als Textilarb.; 1941 – 44 Hausfrau; Kontakte zur Widerstandsgr. Saefkow durch Kurt Sindermann; 10.8.1944 erneut inhaftiert, Anklage wegen »Vorber. zum Hochverrat«, 9.2.1945 Transport nach Potsdam, bis 27.4.1945 Haft.
1945 Sekr. für Betriebszellen der KPD-KL Plauen; 1946 Sekr. des FDGB-KV Plauen; 1946 SED; 1946 – 80 Mitgl. des FDGB-BV, zeitw. auch Mitgl. des Präs.; 1946 – 49 3. Vors. des FDGB-LV Sachsen; 1949 – 57 Abt. Ltr. u. Sekr. des FDGB-BV; 1946 – 49 Abg. des Landtags Sachsen; 1949 bzw. 1952 Studium an der SED-LPS Ottendorf bzw. BPS Liebenwalde; 1949 – 71 Abg. der (Prov.) Volkskammer, 1954 – 63 Stellv. des Präs. der Volkskammer; 1963 – 67 Mitgl. des Präs. der Volkskammer; 1950 – 57 Mitgl. des Gen.-Rats des WGB; 1957/58 Sekr. des ZV der IG Örtl. Wirtschaft; 1967 aus gesundheitl. Gründen Aufgabe der hauptamtl. Funktionen; 1977 – 80 Mitgl. des Arbeitskrs. verdienter Gewerkschaftsveteranen beim FDGB-BV; 1955, 1959 u. 1975 VVO; 1959 Verdienstmedaille; 1965 Banner der Arbeit; 1979 KMO.

Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

(* 1909 – † 1980)
Geboren am 6. Februar 1909 in Plauen/Krs. Zwickau als Grete Groh, Tochter einer Arbeiterfamilie. Von 1924 bis 1945 Textilarbeiterin, sie trat 1927 in den KJVD und 1930 in die KPD ein. Grete Groh wurde 1930 Abgeordnete des Sächsischen Landtages, damals jüngste Abgeordnete in ganz Deutschland. Von 1931 bis 1933 Orgleiterin des KJVD Sachsens. 1933 illegale Arbeit, wurde am 28. Juni 1933 in Bitterfeld verhaftet. Vom OLG Dresden am 8. Juni 1934 zu einem Jahr und acht Monaten Zuchthaus verurteilt, die sie in Waldheim verbüßte. Nach ihrer Entlassung heiratete sie 1937 Heinrich Kummerlöw, von dem sie sich 1950 trennte. Nach der Geburt ihres Sohnes Fritz war sie Hausfrau. Durch Kurt Sindermann bekam sie Verbindung zur Widerstandsgruppe um Anton Saefkow. Am 10.August 1944 verhaftet, wurde sie angeklagt und am 9. Februar 1945 zum VGH nach Potsdam transportiert. Dort am 27. April 1945 durch die Rote Armee befreit. 1945 zunächst für die KPD in Plauen aktiv. Grete Groh-Kummerlöw gehörte von 1946 bis 1980 dem FDGB-Bundesvorstand an und war zeitweise auch Mitglied des Präsidiums. Von 1946 bis 1949 3. Vorsitzende des FDGB Sachsen, von 1949 bis 1957 Abteilungsleiterin und Sekretärin des Bundesvorstandes. Von 1946 bis 1949 Abgeordnete des Sächsischen Landtags, von 1949 bis 1971 der DDR-Volkskammer. Sie erhielt 1979 den Karl-Marx-Orden. Grete Groh-Kummerlöw starb am 16.Februar 1980. Sigrid Koch-Baumgarten veröffentlichte 2001 in der IWK eine biographische Skizze über Grete Groh-Kummerlöw.

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