Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Berlin; Vater Kfm.; 1936 Volksschule, Abbruch der Schulbildung wegen rass. Diskriminierung; 1943 Lehrling in einem Bekleidungsgeschäft; im 2. Weltkrieg als »wehrunwürdig« eingestuft.
Ab 1946 fünf Semester Studium in der Grafik-Kl. der HS für angewandte Kunst Berlin-Weißensee; ab 1947 freier Schriftst.; ab 1948 erste Veröff. in der satir. Ztschr. »Ulenspiegel«; 1949 SED; Förderung durch  Bertolt Brecht u.  Johannes R. Becher; 1950 erster Lyrikband »Wegschilder u. Mauerinschriften«; fortan Lyrikbände, Prosaskizzen, Hörspiele, Drehbücher u. Essays; Okt. – Dez. 1956 Teiln. am sog. Donnerstagskrs. im Klub der Kulturschaffenden Berlin (vom MfS als »Dt. Petöfi-Club« überwacht); 1962 Heinrich-Mann-Preis; 1965 Mitgl. des Dt. PEN-Zentrums Ost u. West; Mitgl. der AdK; 1966 im Rahmen der »Forum-Lyrikdebatte« starke Anfeindungen wegen angebl. gesellschaftsgefährdenden Subjektivismus; 1972/73 Gastprof. in Austin (Texas); 1975 »Writer in Residence« an der Univ. Warwick (England); 1973 Johannes-R.-Becher-Preis; 1976 Mitgl. der AdK Berlin (West); Nov. 1976 Erstunterz. der  Wolf Biermann-Resolution; Jan. 1977 Ausschl. aus der SED; vom MfS bearbeitet im OV »Zyniker«; Okt. 1979 Ausreise in die Bundesrep. Dtl.; 1979 PEN Zentrum Bundesrep. Dtl.; 1980 Lit.-Preis des BdI; 1981 Mitgl. der Akad. für Sprache u. Dichtung Darmstadt; Poetikvorlesungen an der Univ. Frankfurt (Main); 1983 Stadtschreiber von Bergen-Enkheim; 1985 Heinrich-Heine-Preis (Düsseldorf); 1987 Gründungsinitiator der Ges. für Lit. in Schlesw.-Holstein; 1988 Mitgl. der Freien AdK Hamburg; Dr. h. c. des Allgheny College (Pennsylvania, USA).
1990 Stadtschreiber von Mainz; 1991 Hölderlin-Preis; Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik; 1992 Austritt aus der AdK (West) aus Protest gegen die En bloc-Übernahme der Mitgl der AdK (Ost); 1994 Distanzierung vom Dt. PEN-Zentrum (Ost); 1996 Hans-Sahl-Preis des Autorenkrs. der Bundesrep.; Austritt aus dem PEN-Zentrum der Bundesrep Dtl. anläßl. der anstehenden Vereinigung mit dem Dt. PEN-Zentrum (Ost); 1997 Georg-Trakl-Preis; 1999 Prix Aristeion der Europ. Union; 2005 Dr. h. c. des Juniata College Huntingdon (Pennsylvania, USA) u. der Universitá degli Studi di Torino (Italien); seit 2005 Vorstandspräs. des P.E.N. Zentrum dt.-sprachiger Autoren im Ausland; gest. in Kaisborstel (b. Itzehoe).
G. K. Arbeiten waren wiederholt Gegenstand scharfer kulturpol. Auseinandersetzungen: 1962/63 Diffamierung der Fernsehoper »Fetzers Flucht« u. des Fernsehspiels »Monolog für einen Taxifahrer« als »formalistisch«, 1966 in der sog. Lyrikdebatte im »Forum« Angriffe wegen pessimist. Geschichtssicht, 1967 Verweigerung der Publ. des satir. Romans »Im Namen der Hüte« (Veröff. 1967 in der Bundesrep. Dtl., 1976 in der DDR).

Publ.
Der ewige Detektiv u. andere Geschichten. Satiren. Berlin 1954; Der ungebetene Gast. Lyrik. Berlin, Weimar 1965; Kramen in Fächern. Prosa. Berlin, Weimar 1969; Camera obscura. Prosa. München, Wien 1976; Kurze Beschreibung eines Moments der Ewigkeit. Gesammelte Prosa. München, Wien 1980; Die befleckte Empfängnis. Gedichte 1980 – 87. München, Wien 1988; Aus vergangener Zukunft. Erzählungen. Berlin, Weimar 1990; Der Sturz vom Sockel. Feststellungen u. Widersprüche. Essays. München, Wien 1992; Baum. Stein. Beton. Reisen zwischen Ober- u. Unterwelt. Hamburg 1994; Erwachsenenspiele. Lebenserinnerungen. München 1997; Irrtum ausgeschlossen. München 2006; Josephine im Dunkeln. Leipzig 2006; Aus der realen Fabelwelt. Aschersleben 2006; Das letzte Wort hat keiner. Überschriftsteller. Göttingen 2009.
Sek.-Lit.
Bekes, P.: G. K. In: Krit. Lexikon zur dt-spr. Gegenwartslit. München 1978 ff.; Durzak, M., Steinecke, H. (Hrsg.): G. K. Beiträge zu seinem Werk. Hamburg 1992; Kasper, E.: Zw. Utopie u. Apokalypse: das lyr. Werk G. K.s. Tübingen 1995; Durzak, M., Keune, M. (Hrsg.): Kunert-Werkstatt: Materialien u. Studien zu G. K.s liter. Werk. Bielefeld 1995; Schmidt, Th.: Engagierte Artistik. Würzburg 1998.