Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:
Geboren am 26. Januar 1891 in Herreth/Oberfranken, Sohn eines Oberlehrers. Besuchte das Gymnasium in Erlangen, anschießend Studium in Leipzig. 1918 Mitglied der USPD, trat mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD über. Seit 1919 Redakteur am »Volksblatt«, dem USPD-Organ für Halle, nach der Vereinigung von USPD und KPD beim »Klassenkampf« in Halle, ab April 1921 Redakteur des »Kommunist« in Stuttgart (unter dem Pseudonym Ernst Kunert). 1922/23 arbeitete Bohla als KPD-Sekretär in der Pfalz, bis ihn die französischen Behörden auswiesen. Er stand auf dem linken Parteiflügel und wurde 1924 von der Ruth-Fischer-Führung als Polleiter in den rechten Bezirk Württemberg entsandt. Dort arbeitet er unter dem Namen Meyer und stieß auf großen Widerstand seitens der Parteiorganisation. Im September 1924 wurde er in Stuttgart verhaftet; nach seiner Wahl in den Reichstag, im Dezember 1924, jedoch wieder freigelassen. Bohla schloß sich 1925 den Ultralinken an, er übte verschiedene Funktionen aus, wurde aber nach dem »Offenen Brief« im August 1925 aus dem hauptamtlichen Apparat verdrängt. Im Reichstag gehörte er ab 1926 zur Gruppe der linken Kommunisten. Am 3. August 1927 trat er aus der KPD aus, um sich mit Georg Kenzler und anderen gemaßregelten Linken zu solidarisieren. Hans Bohla starb am 8.Januar 1928.
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