Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Hamburg; Vater Sattler u. Hafenarb., Mutter Köchin; Volksschule in Hamburg; 1911 – 14 dort Ausbildung zum Dachdecker; 1912 – 14 SAJ; 1914 SPD; 1914/15, 1919 – 24, 1926 u. 1936 – 45 (mit Unterbrechungen) im Beruf tätig, meist in Güstrow; 1915 – 18 Wehrdienst; 1918 Vors. der USPD Güstrow; 1918/ 19 Mitgl. des Arbeiter- u. Soldatenrats Hamburg; 1920 – 24 u. 1927 – 30 Stadtverordn. in Güstrow; 1920 Mitgl. des LV der USPD; 1920 KPD; Sekr. in Güstrow; 1924 – 33 Abg. des Landtags Mecklenb. u. Vors. der KPD-Fraktion; 1924 – 26 Zuchthaus in Fuhlsbüttel wegen »Vorber. zum Hochverrat«; 1926 – 33 Pol.-Ltr., Org.-Ltr. der KPD-BL Mecklenb.; 1928 – 33 Mitgl. des ZK der KPD; 1933 – 45 illeg. pol. Tätigkeit; 1933 – 36 Zuchthaus Bützow-Dreibergen, 1937 u. 1938 Zuchthaus Bützow, 1939/40 u. 1944 KZ Sachsenhausen.
1945 OB von Güstrow; 1945/46 Mitgl. d. KPD-BL Mecklenb.-Vorpom.; 1945/46 1. Vizepräs., 1946 – 49 Innenmin. der Landesverw. Schwerin, Vors. der Landesbodenreformkommission; 1946 – 52 Mitgl. des SED-Landesvorst. Mecklenb. u. seines Sekr.; 1946 – 81 Mitgl. des PV bzw. ZK der SED; 1948/49 Mitgl. des Dt. Volksrats; 1949 – 59 Abg. der Volkskammer; 1949 – 52 Staatssekr. im MdI; 1952 – 74 Mitgl. der SED-BL Rostock; 1952 – 59 Vors. des Rats des Bez. Rostock; 1959 u. 1966 VVO; 1959 –63 Dir. der Hafenbehörde Rostock; 1961 KMO; 1963 – 66 Ltr. des Büros des Präs. des VEB See- u. Hafenwirtsch. Rostock; 1966 Rentner.

Publ.
Die Enkel fochten’s besser aus. Berlin 1955.
Sek.-Lit.
Mühlstädt, H., Elsner, L.: H. W. Ein Kommunist. Rostock 1972; Jawinsky, J.: Persönlichkeiten unserer Stadtgeschichte. H. W. Rostock. o. J.
HME

Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 15. August 1896 in Hamburg, Sohn eines Sattlers und Dachdeckers; lernte von 1911 bis 1914 ebenfalls Dachdecker. 1914 Mitglied der SPD. Von 1914 bis 1918 Frontsoldat, danach Angehöriger der Volkswehr in Hamburg. Er trat 1919 in die USPD ein und flüchtete im Juni 1919 vor den Truppen des Generals von Lettow-Vorbeck nach Güstrow, wo er bis 1923 als Dachdecker arbeitete. Dort Mitbegründer der USPD, ging mit deren linkem Flügel Ende 1920 zur KPD. Von 1920 bis 1924 und von 1928 bis 1931 Stadtverordneter in Güstrow, seit 1923 hauptamtlicher Funktionär und aktiv an der Vorbereitung des Oktoberaufstandes 1923 beteiligt. Im Januar 1924 wurde Warnke in den Landtag von Mecklenburg-Schwerin gewählt. Wegen der Aktionen von 1923 im August 1924 verhaftet, 1925 zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, wodurch er sein Landtagsmandat verlor. Er wurde 1926 jedoch erneut gewählt, im Juli 1926 aus dem Zuchthaus Hamburg entlassen. Zunächst als Instrukteur tätig, dann ab 1. November 1926 Polleiter der BL Mecklenburg. Seit November 1931 schwer erkrankt, fuhr er im April 1932 zur Kur in die Sowjetunion. An seiner Stelle wurden zunächst Arthur Vogt und nach dessen Verhaftung Hans Sawadzki Polleiter. Warnke war dann ab Sommer 1932 Orgleiter der BL.
Vom 13. April 1933 bis 1935 in »Schutzhaft«, danach wieder Dachdecker in Güstrow. Bei Kriegsausbruch als ehemaliger KPD-Funktionär erneut verhaftet, bis Ende 1939 im KZ Sachsenhausen, dort im Juli/August 1944 nochmals eingesperrt. Im Mai 1945 Oberbürgermeister von Güstrow. Von Juli 1945 bis Ende 1946 1. Vizepräsident der Landesverwaltung Mecklenburg, dann bis Oktober 1949 Innenminister der Landesregierung Mecklenburg und von 1949 bis 1952 Staatssekretär im DDR-Ministerium des Innern. Warnke gehörte von 1946 bis 1981 dem PV bzw. dem ZK der SED an. Ab August 1952 Vorsitzender des Rates des Bezirks Rostock, mehrmals wegen »Abweichungen« kritisiert, dann im Mai 1959 »wegen seines Gesundheitszustandes« als Vorsitzender des Rates abgelöst und zum Direktor des Hafenamtes von Rostock degradiert. Seit 1965 Mitarbeiter der Direktion des Seeverkehrs und der Hafenwirtschaft in Rostock, er erhielt zu seinem 65. Geburtstag 1971 den Karl-Marx-Orden. Hans Warnke starb am 9.Januar 1984.

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