Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Basel in einer jüd. Fam.; Vater Kfm., Bankdir., Mutter Lehrerin; Grund- u. Mittelschule, Gymnasium; 1928 Musikstudium am Baseler Konservatorium, 1929 bei Hermann Scherchen in Königsberg, 1930/31 an der Staatl. Musik-HS Berlin, 1932/33 am Baseler Konservatorium; ab Anf. der 1930er Jahre als Musikkritiker tätig, u. a. in Paris und London, 1934 – 39 bei der »Nationalztg.« (Basel), gleichz. Studium der Musikwiss., Ethnol. u. Psychol. an der Univ. Basel; Zusammenarb. mit der illeg. KP der Schweiz; 1939 musikethnolog. Expedition nach Westafrika; 1939 – 45 Schweizer Armee; 1944 Mitgl. der Partei der Arbeit der Schweiz (PdA); 1945 – 47 Musikkritiker des »Vorwärts« (PdA-Ztg.); 1945 – 47 Sekr. der Basler Studienkommission für Radiofragen; 1947 – 49 Sekr. des Schweizer. Filmarchivs; wg. offenen Auftretens für die PdA zunehmend berufl. Ausgrenzung.
Febr. 1949 zus. mit seiner Ehefrau Übersiedl. nach Berlin; 1949/50 Ltr. der HA Musik am Berliner Rundfunk; im Kontext der Field-Affäre u. nach Formalismus-Vorwürfen im Sept. 1950 entlassen; 1950 – 55 Prof. für Musikgeschichte an der Dt. HS für Musik Berlin; 1951 Gründungsmitgl. des VdK; 1955/56 Doz. für dt. Musikgeschichte in China; 1956 Prom.; 1956 – 60 freischaff.; 1960 – 65 Ltr. des ZI für Musikforschung beim VdK; ab 1965 freischaff.; 1971 Banner der Arbeit; 1975 VVO; 1977 NP; 1980 Ehrenspange zum VVO; 1985 Stern der Völkerfreundschaft; Forschungen u. Publ. vor allem zu Beethoven (31 Publ.) u. Schubert; gest. in Berlin.

Publ.
Franz Schubert – Ein Lebensbild. Berlin 1954; Um die Sache der Musik. Reden u. Aufsätze. Leipzig 1976; Komponisten, auf Werk u. Leben befragt. Leipzig 1985 (Mithrsg.); Zu Beethoven. Berlin 1988.
Sek.-Lit.
Heister, H.-W., Lück, H. (Hrsg.): Musik, Deutung, Bedeutung. Fs. für H. G. Dortmund 1986; Niemann, K.: H. G. zum Gedenken. In: Beitr. zur Musikwiss. (1987) 3; Heister, H.-W. (Hrsg.): Kunstwerk u. Biogr. Gedenkschrift H. G. Berlin 2002.