Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Eppendorf (Sachsen); Vater Verw.-Angest. u. Jurist; OS, erste Schreibversuche; 1944 Reichsarbeitsdienst, 1945 Volkssturm, amerik. Kriegsgefangenschaft.
1945 – 47 Landratsamt Waren (Müritz), Arbeit in der Bibliothek; 1947 – 51 Frankenberg; Hilfsbibliothekar, Angest.; Abschl. der OS; 1947 – 52 SED; 1949 u. 1950 Schriftst.-Lehrgänge des KB zur demokrat. Erneuerung Dtl.; ab 1951 in Berlin; journalist. Tätigkeit, u. a. für den »Sonntag« u. Red. der FDJ-Ztschr. »Junge Kunst«; 1954/55 Wiss. Mitarb. des DSV; 1954 – 66 Ehe mit Ingeborg M., geb. Schwenkner, mit der er gem. an einigen Stükken arbeitete; in zweiter und dritter Ehe war H. M. mit Glinka Tscholokowa und Brigitte Mayer verheiratet; seit 1957 Schriftst. u. Dramaturg; 1958 – 60 Mitarb. im Maxim-Gorki-Theater Berlin; 1960 – 61 Mitgl. des DSV, Ausschl. im Anschluß an eine Studentenaufführung des als konterrev. eingestuften Stücks »Die Umsiedlerin oder Das Leben auf dem Lande« (1988 Wiederaufnahme); 1966/67 Arbeit mit  Benno Besson am Dt. Theater Berlin (DT) am »Bau«, dessen Aufführung verboten wurde, u. an »Ödipus Tyrann«; 1970 Dramaturg am Berliner Ensemble; ab 1970 Reisen in die Bundesrep. Dtl.; ab 1976 Dramaturg Volksbühne Berlin; 1975 Reise durch die USA (Vorlesungen in Texas) u. Mexiko; 1984 Mitgl., 1990 – 93 Präs. der AdK der DDR bzw. AdK zu Berlin (Nachf. von  Manfred Wekwerth); 1986 Mitgl. der AdK Berlin-West; seit 1993 AdK Berlin-Brandenb.; 1990 Mitgl. der Dt. Akad. für Darstellende Kunst Frankfurt (Main); 1987 Mitgl. des Beirats für Dramatik beim Min. für Kultur; 1986 NP; zahlr. Dramatikerpreise, u. a. 1985 Büchner-Preis, 1990 Kleist-Preis u. 1991 Europ. Theaterpreis; 1992 – 95 einer der Direktoren des Berliner Ensembles, ab 1995 alleiniger künstler. Ltr.
Etwa 35 Bühnenwerke; 1969 Libretto zu  Paul Dessaus Oper »Lancelot«; Inszenierungen eigener Stücke: 1980 UA »Der Auftrag«, Volksbühne Berlin, 1988 »Lohndrücker« u. 1990 »Hamletmaschine«, beide DT; H. M. ist ein über die Grenzen der ehem. DDR hinaus bedeutender u. bekannter Dramatiker; er gestaltete Gegenwartsthemen u. Themen der dt. Geschichte u. bearbeitete klassische Werke; durch die realist. Schilderung des DDR-Alltags geriet H. M. wiederholt in Kollision mit der SED-Führung, ein Großteil seiner Stücke durfte nicht bzw. erst in späteren Jahren aufgeführt werden, einige Werke erlebten ihre Uraufführungen in der Bundesrep. Dtl. oder Frankreich; gest. in Berlin.
1997 Gründung der Internat. H.-M.-Ges. in Berlin.

Publ.
Geschichten aus der Produktion 1 (Stücke, Prosa, Gedichte, Protokolle). Berlin 1974; Stücke (Der Lohndrücker, Die Bauern, Der Bau, Herakles 5, Philoktet, Der Horatier, Weiberkomödie, Macbeth, Zement). Berlin 1975; Theaterarbeit (Glücksgott, Drachenoper, Horizonte, Weiberkomödie, Sechs Punkte zur Oper, Stellasonett, Elektratext, Froschkönig). Berlin 1975; Geschichten aus der Prod. 2 (Bilder, Traktor, Prometheus, Liebesgeschichte, Zement). Berlin 1979; Gesammelte Irrtümer. Interviews u. Gespräche. Frankfurt (Main) 1986; Krieg ohne Schlacht. Leben in zwei Diktaturen. Köln 1994; Werke (Hrsg. F. Hörnigk), Bd. 1 ff. Frankfurt (Main) 1998 ff.
Sek.-Lit.
Schulz, G.: H. M. Stuttgart 1980; Hauschild, J.-C.: H. M. oder das Prinzip Zweifel. Berlin 2001; Lehmann, H.-T.: H. M.-Handbuch Stuttgart 2003; Schulte, C. u. a. (Hrsg.): Der Text ist der Coyote. Frankfurt (Main) 2004; Mayer B. M.: Der Tod ist ein Irrtum. Frankfurt (Main) 2005.
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