Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Greiz; Vater Arzt/parteilos; Realgymnasium; Handelslehre; 1920 Freie Soz. Jugend; Mitarbeit in der Red. »Junge Garde«; 1920 KJVD, VKPD; ab 1921 Mitarb. im Parteiapparat in Berlin (zeitw. bei Wilhelm Pieck) u. Düsseldorf (b. Walter Stoecker); 1924/25 Red. »Ruhr-Echo«, zeitw. Chefred. »Niedersächs. Arbeiter Ztg.« Hannover; ab 1925 gem. mit Clara Zetkin Vors. des Roten Frauen- u. Mädchen-Bunds; ab 1927 Frauenvertreterin im ZK u. Ltr. der Frauenabt.; 1927 u. 1929 ZK-Mitgl.; 1929 Kand. des PB; Mai 1928 – März 1933 MdR; Herbst 1931 – Mitte 1932 Schulungskurs in Moskau; Juli 1933 illeg. Arbeit für die RH im Ruhrgeb.; Dez. 1933 verhaftet, Schutz- u. U-Haft, Aug. 1934 wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, Dez. 1936 »Schutzhaft«, KZ Mohringen u. Lichtenburg; Mai 1938 entlassen; Mitgl. DAF u. NSV; Arbeit an einer Handelsschule; unter Polizeiaufsicht; Aug. 1944 erneut verhaftet (Aktion »Gitter«), KZ Ravensbrück; 22.4.1945 über Rotkreuz-Aktion nach Schweden, Juni 1945 in Västerås.
1946 Rückkehr in die SBZ; Ltr. der gewerbl. Mädchenberufsschule; Hauptref. im Berliner Magistrat für das ges. kfm. Berufsschulwesen; dann Abt.-Ltr. für die Ausbildung von Berufsschullehrern in der Pädagog. HS Berlin; 1950 dort als Prof. berufen; nach Auflösung der Schule von 1952 – 54 Inst.-Ltr. für Ausbildung von Berufsschullehrern; Ende 1954 wegen Krankheit ausgeschieden; gest. in Berlin.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:
Geboren als Tochter eines Arztes am 19. Juli 1894 in Greiz; besuchte die höhere Mädchenschule und das Realgymnasium bis zur Obersekunda. 1915/16 absolvierte sie das Handelslehrerinnenseminar und war anschließend drei Jahre als Handelslehrerin tätig, dann ein Jahr Stenotypistin bei einem Rechtsanwalt in München. Sie trat 1919 der FSJ in München bei und wurde im Dezember 1920 Mitglied der KPD in Berlin. 1921 Redakteurin der Zeitschrift »Junge Garde«. Nach der März-Aktion 1921 illegale Arbeit als Stenotypistin in der Zentrale und 1922/23 im Oberbezirk West in Düsseldorf. 1924/25 Redakteurin beim »Ruhr-Echo« und zeitweise Chefredakteurin der »Niedersächsischen Arbeiterzeitung« in Hannover. Bei Gründung des RFMB zur 2. Vorsitzenden dieser Frauenorganisation der KPD (in Wirklichkeit aber Leiterin, da die 1.Vorsitzende Clara Zetkin, nur formal führte). Auf dem XI. Parteitag der KPD 1927 in Essen wurde Helene Overlach Mitglied des ZK, zugleich übernahm sie 1928 die Leitung der Frauenabteilung im Apparat des ZK. Im Mai 1928 im Wahlkreis Düsseldorf-Ost in den Reichstag gewählt, dem sie bis 1933 angehörte. Vom XII. Weddinger Parteitag 1929 erneut ins ZK berufen, wurde Helene Overlach auch Kandidatin des Polbüros. 1930 bei einer Demonstration schwer verletzt, nahm sie von Herbst 1931 bis Mitte 1932 an einem Schulungskurs in Moskau teil, danach schied sie aus dem Polbüro aus, war aber in der IAH und 1932/33 als Frauenleiterin im RGO-Reichskomitee aktiv. Ab Juli 1933 Instrukteurin der illegalen RGO im Ruhrgebiet, dann Bezirksleiterin der Roten Hilfe.
Am 23. Dezember 1933 wurde sie in Essen verhaftet. Im August 1934 vom OLG Hamm zur damals höchsten Strafe verurteilt: drei Jahre Zuchthaus. Da sie sich nach der Strafverbüßung (in Aichach/Bayern) noch als überzeugte Kommunistin erklärte, zunächst ins KZ Moringen, dann in das KZ Lichtenburg eingeliefert. Sie litt an einer Herzmuskelerkrankung und wurde deshalb am 8.Juni 1938 aus der KZ-Haft entlassen. Von 1939 bis 1941 Stenotypistin, bis 1944 Handelsschullehrerin, bzw. Techniklehrerin in Berlin. Am 22.August 1944 erneut festgenommen (Aktion »Gewitter«), kam sie in das KZ Ravensbrück. Helene Overlach gelang Ende April 1945 mit einem »Polen-Transport« die Flucht nach Schweden. Bis Juli 1945 interniert, kehrte sie im August 1945 nach Berlin zurück, wurde Hauptreferentin in der Verwaltung für das berufliche Schulwesen Berlin und Leiterin der gewerblichen Mädchenberufsschule. Ab 1950 Professorin an der Pädagogischen Hochschule Berlin, Ende 1954 schied sie wegen schwerer Herzkrankheit aus. Sie erhielt 1974 den Karl-Marx-Orden. Helene Overlach starb am 7.August 1983 in Ost-Berlin.
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