Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 14. Oktober 1902 in Kosten/Posen, Sohn eines Eisenbahners; wuchs in Brandenburg auf, besuchte bis 1918 die Mittelschule, anschließend die Präparandenanstalt und von 1919 bis 1922 das Volksschullehrerseminar in Kyritz. Da er sich gegen die Prügelstrafe wandte und für reformpädagogische Ideen eintrat, verlor er bereits im September 1923 seine Stelle als Lehrer in Brandenburg. Seit 1920 Mitglied der KJD, 1922 der KPD, engagierte sich Schinkel besonders in dem 1924 auf der Reichskonferenz der Kommunistischen Kindergruppen gegründeten JSB. Im August 1924 kam er zunächst nach Berlin und fuhr anschließend nach Worpswede auf den Barkenhoff und arbeitete hier mit Heinrich Vogeler zusammen. Bis Dezember 1925 Lehrer und Erzieher, verfaßte Kinder- und Jugendlieder sowie Bücher. Seit Januar 1926 wieder in Berlin tätig, Lehrer an Reformschulen. Im April 1929 Delegierung zur Arbeit in das Internationale Kinderbüro, einer Organisation der Kommunistischen Jugendinternationale nach Moskau. Schinkel organisierte im Juli 1930 das Internationale Kindertreffen in Berlin, schied aber im selben Jahr aus dem Apparat der KJI aus und wurde Lehrer an einer deutschsprachigen Schule im Nordkaukasus. Von 1932 bis 1934 Direktor der deutschen Karl-Liebknecht-Schule in Moskau. Im September 1934 abgelöst, begann er 1934 an der KUNMS zu studieren. Zuletzt war er in der ASSR der Wolgadeutschen u. a. als Lehrer tätig. Er wurde am 5. Juli 1937 unter dem Vorwurf »Mitglied einer konterrevolutionären faschistischen Gruppe« zu sein, vom NKWD verhaftet, am 10. Januar 1938 zu acht Jahren Lager verurteilt, Helmut Schinkel starb am 31.Mai 1946 in einem NKWD-Lager im Nordosten des europäischen Teils der Sowjetunion. Ulla Plener veröffentlichte 1996 eine Biographie Schinkels.

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