Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 15. Februar 1888 in Horn/Lippe, Bruder von Hanna Staubes bzw. Rautenbach; lernte Schlosser und kam vor dem Weltkrieg nach Barmen. 1906 Mitglied der SPD, 1917 Übertritt zur USPD. Mit der linken USPD – Weber war Delegierter des Spaltungsparteitags in Halle – kam er 1920 zur KPD. Seit 1921 hauptamtlicher Sekretär der KPD, zunächst im UB Barmen. Der VIII. Leipziger Parteitag 1923 wählte ihn in die Gewerkschaftskommission. 1923 wurde er KPD-Sekretär für Gewerkschaftsfragen im Bezirk Rheinland-Süd/Niederrhein und übernahm 1925 die gleiche Aufgabe in der BL Wasserkante in Hamburg und im Mai 1927 in der BL Baden in Mannheim. Anfang 1929 ins Rheinland zurückgerufen, wurde Weber UB-Sekretär in Solingen und Vorsitzender der dortigen Stadtratsfraktion. Am 22. Januar 1930 und am 25. März 1930 jeweils mit einer Mehrheit von 27 Stimmen der KPD, KPO und SPD gegen 25 bürgerliche Stimmen zum Oberbürgermeister von Solingen gewählt, aber von der vorgesetzten Behörde nicht bestätigt. Ab April 1930 wieder Parteisekretär in Hamburg, dann Mitte 1931 als Mitarbeiter zum ZK nach Berlin versetzt. Da Weber Anhänger der Neumann-Gruppe war, wurde er Mitte 1932 seiner Funktionen enthoben. Im August 1932 übersiedelte er in die Sowjetunion, seine Familie folgte ihm Mitte Januar 1933. Weber lebte in Odessa, nahm Anfang 1937 die sowjetische Staatsangehörigkeit an. Er wurde Mitte 1937 in Odessa vom NKWD festgenommen und wegen »faschistischer Agitation« angeklagt. Hermann Weber erklärte sich für »nicht schuldig«, wurde aber am 16. Dezember 1937 erschossen. Seine Frau Else Weber (*1898) wurde 1937 ebenfalls inhaftiert, danach mit dem in Odessa geborene Sohn Werner nach NS-Deutschland ausgewiesen.

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