Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Parchwitz (Krs. Liegnitz, Schles./Prodowice, Polen), aufgew. bei Verwandten in Höflein (Krs. Kamenz), Vater Landwirt; 1935 – 37 poln. Privatgymnasium in Beuthen (Oberschles.), 1937 – 40 Gymnasium in Bautzen; Kriegsdienst.
1945/46 Studium der Med. in Prag; 1946/47 hauptamtl. Funktionär der nat. Org. der Sorben Domowina; SED; 1947 – 51 Studium der Rechtswiss. (Wrocław), Wirtschaftswiss. (Poznań) u. Geschichte (Leipzig), Abschl. als Dipl.-Wirtsch.; 1950 – 69 Mitgl., 1950 – 53 so-wie 1956 – 58 1. Sekr. des Bez.-Vorst. der Domowina; seit 1954 Mitarb. im Akad. Inst. für sorb. Volksforschung (IfsV) Bautzen (heute Sorb. Inst. e. V.); 1956 Prom. an der Wirtschaftswiss. Fak. der HU Berlin mit einer Arbeit über die Ertragsentw. in der Landw. des Klosters Marienstern; 1967 Habil. an der Philosoph. Fak. der WPU Rostock mit einer Studie über die Bauern der Lausitz; 1954/55 u. 1958 – 76 stellv. Dir. u. zeitw. Parteisekr.; zugl. bis 1986 Ltr. der Abt. Geschichte; anschl. bis 1988 wiss. Mitarb. des IfsV; 1960 – 70 Red. der Reihe B »Geschichte« des Lětopis des IfsV; 1962 – 68 u. 1972 – 88 Mitgl. des Präs. der Hist.-Ges. der DDR sowie 1975 – 88 des Nationalkomitees der Hist.; Mitgl. der Internat. Kommission für slaw. Studien (CIES) beim Internat. Komitee der Geschichtswiss. (CISH); 1970 – 80 u. 1985 – 88 dessen Vizepräs., zwischenzeitl. Präs.-Mitgl.; 1989 Ruhestand, gest. in Dresden.
In seinen Arbeiten formulierte J. Š. ausgehend vom marxist.-leninist. Geschichtsverständnis Thesen zur kleinbürgerl.-nat. Begrenztheit der sorb. Bew. u. Kulturentw. im 19. u. 20. Jh.; er publizierte eine Reihe konzeptioneller Aufsätze über den Platz der sorb. Geschichte im Geschichtsbild der dt. Arbeiterkl. u. ist Autor des »Abrisses der sorb. Geschichte« (Bautzen 1976); wiss. Hauptwerk ist eine vierbändige Gesamtdarstellung der Geschichte der Sorben (Bautzen 1974 – 79) (Red. u. Autor des Halbbd. 2/I – Sorb. Geschichte von 1789 bis 1871).
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