Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Berlin; Vater kfm. Angest.; 1939 – 43 Studium der Germanistik u. Philos. in Berlin, Lausanne u. Rostock; 1943 Prom.; 1943 – 45 Wehrmacht; 1944 verurteilt zu neun Mon. Haft wegen »Stiftung von Mißvergnügen u. Befehlsverweigerung«.
1945 Rückkehr aus sowj. Kriegsgefangenschaft; 1949/50 Stipendiat an der Harvard University u. 1950 – 60 Lehrtätigkeit in den USA, zul. als a. o. Prof. für Germanistik (Guggenheim Fellow); 1959 Lit.-Preis der American Philosophical Society; 1960 – 73 freier Schriftst. in Berlin (West); 1966 Mithrsg. der liter. Ztschr. »Diagonale«; 1973 Übersiedl. in die DDR zu seiner späteren Frau Tatjana Rilsky im Vertrauen auf Erich Honeckers angekündigte liberale Kulturpol., die J. S. bald durch zahlr. Anfragen, Vorschläge u. Kritiken erprobte; 1975 – 83 Mitgl. des PEN-Zentrums DDR; Nov. 1976 Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns; Dieter Noll nannte J. S., Stefan Heym u. Rolf Schneider in einem offenen Brief an Honecker »kaputte Typen«, die »emsig mit dem Klassenfeind kooperieren« (»Neues Dtl.« vom 22.5.1979); Juni 1979 Ausschl. aus dem SV zusammen mit Stefan Heym, Erich Loest u. a.; Juli 1979 Ausreise aus der DDR (nach Hamburg) als erster Autor mit einem Dreijahresvisum; sein Buch »Hinten weit in der Türkei« (10.000 Exemplare) wurde vom Buchverlag Der Morgen restlos eingestampft, zuvor »Die Wohnmaschine« vom Aufbau-Verlag abgelehnt; Anfang Dez. 1982 Ausbürgerung aus der DDR, von der J. S. aus der Presse erfuhr; März 1983 Protest gegen die Einladung von DDR-Autoren, u. a. Hermann Kant u. Stephan Hermlin, zum Friedensgespräch durch die AdK Berlin (West); im Januar 1990 vom SV rehabilitiert und wieder als Mitgl. geführt; Mitgl. des PEN Dtl.; lebte in Hamburg; gest. in Wismar.
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