Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Berlin; Vater Stadtmissionar; Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin; Soldat im 1. Weltkrieg; Studium der Theol. an den Univ. Berlin u. Basel; 1925 Ordination u. Stadtvikar in Berlin; 1926 Pfarrer in Luckenwalde, ab 1929 in Halle; 1930 – 33 zugl. Hrsg. der Kirchenztg. »Mut u. Kraft«; ab 1934 Mitgl. des Pfarrernotbunds u. der Bekennenden Kirche; ab 1935 in Palmnicken (Ostpr.); im 2. Weltkrieg Dienst als Sanitäter.
1947 kommissar. Pfarrer u. 1948/49 Dir. des Burkhardthauses in Berlin; 1949 – 55 Propst für Halle u. Merseburg; 13.6.1955 Wahl zum Bischof der Kirchenprovinz Sachsen (Nachf. von Ludolf Müller) u. Domprediger in Magdeburg; stellv. Vors. des Rats der Ev. Kirche der Union; trotz Dialogbereitschaft gegenüber dem Staat aufgrund krit. Engagements wiederholten Angriffen der DDR-Führung ausgesetzt, so nach der Abfassung eines Rechtsgutachtens zu den Kommunalwahlen 1957, das vom SED-PB als »aggressive Hetzschrift« (FAZ 15.7.57) diffamiert wurde; 1956 Dr. h. c. der Univ. Göttingen; 1959 Wladimir-Orden der Russ.-Orthodoxen Kirche; vor der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in der DDR 1962 Initiator einer Studie mit der Forderung nach einem Ersatzdienst für Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen; 1967 aus Protest gegen staatl. Vereinnahmung Austritt aus dem staatl. Komitee zur Vorber. der Reformationsfeiern; 1968 Rücktritt aus gesundheitl. Gründen; gest. in Halle.
In der Amtszeit J. J.s kam es in der Kirchenprovinz Sachsen zu einer Neuordnung des kirchl. Dienstes, die nichttheolog. kirchl. Mitarb. u. den gewählten Vertretern der Kirchengemeinden deutlich erweiterte Mitwirkungsmöglichkeiten einräumte.
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