Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Saarbrücken; Vater Rechnungsrat; 1914 – 16 Soldat; Studium der Rechtswiss., Philos., Psychologie u. Ethnologie an der Univ. Leipzig, dort 1919 Prom.; ab 1925 Reisen durch Europa u. Amerika; Angest. im Museum für Ethnologie in Köln; 1926 Habil. u. anschl. Privatdoz. für Völkerkunde u. Soziologie an der Univ. Köln, dort ab 1929 außerord. Prof. für Völkerkunde u. Soziologie; Dir. des Rautenstrauch-Joest-Museums für Völkerkunde in Köln; 1933 Beurlaubung auf eigenen Wunsch, wg. jüd. Abstammung Entzug der Lehrbefugnis, Aberkennung der dt. Staatsangehörigkeit u. Beschlagnahmung des Vermögens; Emigr. nach Frankreich, Tätigkeit an der Sorbonne u. am Musée de l´homme Paris; 1934 – 37 Gastprof. für Anthropol. an der Columbia University in New York; 1937 Bund Freiheitl. Sozialisten; 1937 – 40 Ltr. des Inst. für Völkerkunde an der Howard University in Washington; ab 1941 Forschungsaufträge für die Univ. Oxford und Columbia (New York); 1944 Mitgl. im Council for a Democratic Germany; 1945 tätig an der New School for Social Research New York.
1948 Rückkehr nach Dtl., Prof. für Ethnol. u. vergleichende Rechtssoziologie, 1949 / 50 Rektor der Univ. Leipzig (Nachf. von Johannes Friedrich); gest. in Leipzig.
Arbeitsgebiete: Rechtsgeschichte, vergleichende Rechtswiss.; Völkerkunde; bedeutendste wiss. Leistung ist die von L. seit 1927 betriebene Ausarbeitung des Begriffs der Erntevölker; nach L.s Tod bearbeitete Ehefrau Eva L., die auch den Lehrstuhl übernahm, einen Großteil der gemeinsam erarbeiteten Feldforschungsnotizen über die Ojibwa-Indianer.
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