Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Räckelwitz/sorb. Worklecy (Krs. Kamenz); Vater Steinbrucharb. u. Kleinbauer; ab 1928 Gymnasium in Bautzen; später Studium der Volkswirtschaft, 1936 relegiert; nach 1933 illeg. pol. Arbeit in der Domowina, Mitgl. einer sorb. Widerstandsgr., 1937/38 Emigr. in die ČSR u. nach Polen; nach Rückkehr verhaftet, 1938/39 Gefängnis in Dresden; anschl. in der Landw. tätig; 1942 – 45 Wehrmacht, amerik. Kriegsgefangenschaft.
1945 – 48 ltd. sorb. Jugendfunktionär in der Domowina; 1946 SED; ab 1949 freischaff. Schriftst.; 1951, 1964 u. 1976 NP; 1964 Dt. PEN-Zentrum Ost u. West; 1965 Mitgl. der DAK; 1969 – 89 Vizepräs. des SV; 1973 Lit.- u. Kunstpreis der Domowina; 1974 KMO; 1981 VVO.
1990 Dt. PEN-Zentrum (Ost); Mitgl. der AdK Berlin-Brandenb.; gest. in Kamenz.
B. gehörte als dt. schreibender sorb. Schriftst. zu den bedeutenden Erzählern der DDR, versuchte zwischen sorb. Traditionen u. der DDR-Realität zu vermitteln; Debüt mit Erzählungsb. »Auf dem Hain wächst Korn« 1951; Felix-Hanusch-Roman-Trilogie mit autobiogr. Zügen 1958 – 64; sein »Krabat«-Roman 1976, aus sorb. Mythol. gespeist, gehört zu den ersten Werken der DDR-Lit., die Gefahren der Technikentw. thematisierten; trug als Übersetzer u. Hrsg. zur Popularisierung auch älterer sorb. Lit. bei.

Publ.
Ges. Werke. 9 Bde. (in sorb. Sprache). Bautzen 1965 – 1980; Die schwarze Mühle. Berlin 1968; Ausgew. Werke in Einzelbänden. Berlin 1986 ff.; Mein Stück Zeit. Autobiogr. Berlin 1989 u. 1998; Die Leute von Salow. Leipzig 1997; Ohne Paß u. Zoll. Memoiren. Leipzig 1999.
Sek.-Lit.
Scholze, D.: Zur Entfaltung des sorb. Dramas. Jakub Bart-Ćišinski – J. B. – Jurij Koch. In: Koschmal, W. (Hrsg.): Perspektiven sorb. Lit. Köln u. a. 1993; Scholze, D.: Der sorb. Romancier J. B. (1916 – 2006). In: Sinn u. Form (2006) 6.