Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Solingen; Vater Schleifer, Mutter Hausfrau; bis 1923 Besuch der Volks- u. Fortbildungsschule; Ausbildung als Nickelpolierer in Solingen; 1918 – 23 Schleifer (Heimarbeit) in Solingen; 1918 SAJ, 1919 KVD; 1921 Unterbez-Ltr. der KJD in Solingen; 1922 KPD; 1924 / 25 Volontär, 1925 / 26 Sekr. im KPD-Unterbez. Solingen; 1926 – 28 Kursant an der Internat. Leninschule in Moskau; 1928 / 29 Mitarb. der Org.-Abt. des ZK der KPD in Berlin; 1929 / 30 ZK-Instrukteur in der KPD-BL Schles. in Breslau bzw. der KPD-BL Hessen in Frankfurt (Main); 1931 Org.-Ltr. der KPD-BL Pommern in Stettin; 1932 Ltr. des Literaturvertriebs im Ruhrgebiet in Essen; 1932 / 33 Sekr. in den KPD-Unterbez. Bochum u. Essen; 1933 – 35 Ltr. der illeg. KPD im Bez. Mittelrhein u. in Hannover-Braunschweig; am 4.2.1935 in Hannover verhaftet, 1936 Verurteilung durch den VGH wg. »Vorbereitung zum Hochverrat« zu 15 Jahren Zuchthaus, 1936 – 45 Haft in den Zuchthäusern Hameln, Celle u. im KZ Buchenwald; April 1945 Flucht vom Außenkommando Salzungen.
1945 / 46 Bürgermeister in Ballenstedt bzw. OB von Bernburg; 1946 – 49 OB von Dessau; Stud. an der DVA Forst-Zinna u. Fernstud. an der DASR, 1954 Dipl.-Jurist; 1949 – 52 Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks; 1952 – 59 Vors. des Rats des Bez. Leipzig, Febr. 1959 »Rüge« wg. »parteischädigenden Verhaltens«; 1959 – 61 Dir. des zentralen Kulturparks »Clara Zetkin« in Leipzig; 1959 – 68 1. Vors. des DSF-BV Leipzig; 1961 – 65 1. Stellv. des OB von Leipzig; ab 1963 erneut Abg. des Bezirkstages Leipzig; 1965 – 71 Vors. der PKK der SED-Stadtltg. Leipzig; 1971 – 84 Vors. der Kommission zur Betreuung alter verdienter Parteimitglieder der SED-Stadtltg. Leipzig; gest. in Leipzig.

Sek.-Lit.
Kurzweg, C. / Werner, O.: SED u. Staatsapp. im Bezirk: Der Konflikt um den Rat des Bez. Leipzig 1958 / 59. In: Richter, M. / Schaarschmidt, Th. / Schmeitzner, M. (Hrsg.), Länder, Gaue und Bezirke. Mitteldeutschland im 20. Jahrhundert. Dresden 2007.
AnH

Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 9. November 1904 in Solingen, Sohn einer Arbeiterfamilie; Nickelpolierer. Im November 1919 Mitglied der kommunistischen Jugend. 1922 trat er der KPD bei und wurde 1925 Sekretär des UB Solingen. Von 1926 bis 1928 absolvierte Adolphs die Internationale Leninschule in Moskau. Nach seiner Rückkehr arbeitete er 1928/29 in der Orgabteilung des ZK. Im Januar 1929 Instrukteur in Breslau, gemeinsam mit Ernst Wollweber zerschlug er die rechte Opposition in der BL Schlesien. Nach dem Weggang von Albert Kuntz wurde Adolphs Orgleiter der BL Hessen in Frankfurt/M., 1930/31 in gleicher Funktion Orgleiter der BL Pommern in Stettin. Das ZK zog ihn und den Polleiter Max Strötzel Mitte 1932 »aufgrund mangelhafter Arbeit des Sekretariats« aus Stettin ab. Danach in Essen für den Literaturvertrieb im Ruhrgebiet verantwortlich, von November 1932 bis April/Mai 1933 UB-Sekretär in Bochum.
Im September 1933 wurde Adolphs Leiter der illegalen KPD im Bezirk Mittelrhein, im März 1934 Sekretär der illegalen BL Hannover-Braunschweig. Am 4. Februar 1935 in Hannover inhaftiert und im Juni 1936 vom VGH zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, von März 1944 bis April 1945 Häftling im KZ Buchenwald. Nach der Befreiung wurde Adolphs im Mai 1945 Bürgermeister von Ballenstedt, ab Februar 1946 Oberbürgermeister von Bernburg und von November 1946 bis November 1949 Oberbürgermeister von Dessau, danach Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks. Ab August 1952 Vorsitzender des Rates des Bezirkes Leipzig, im April 1959 von dieser Funktion entbunden und auf den einflußlosen Posten eines Direktors des zentralen Kulturparks »Clara Zetkin« abgeschoben. Von 1961 bis 1965 Stellvertreter des Oberbürgermeisters von Leipzig. Er erhielt den Karl-Marx-Orden. Karl Adolphs starb am 24.Dezember 1989.

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