Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 18. Januar 1882 in Frankfurt/M. als Sohn einer Köchin und eines Dieners und Kutschers, verbrachte die Kindheit bei den Großeltern im württembergischen Landstädtchen Bartenstein; lernte Mechaniker und arbeitete von 1900 bis 1903 in Frankfurt, Köln und anderen Orten. 1903 Übersiedlung nach Nürnberg, wo er bis zu seinem Tode wohnte. Im Jahre 1908 trat Grönsfelder der SPD und dem Metallarbeiterverband bei. Von 1910 bis 1913 gehörte er zum Zirkel junger Genossen, die sich mit sozialistischer Literatur befaßten und Anhänger Rosa Luxemburgs waren. Während des Krieges als Mechaniker reklamiert, schloß er sich 1917 der USPD an und wurde 1919 einer der Mitbegründer der KPD (Spartakusbund) in Nürnberg. 1920 Betriebsrat und Delegierter des III. KPD-Parteitags. Nach der Vereinigung mit der USPD Mitglied der Bezirksleitung der KPD Nordbayern, dann von 1921 bis 1924 Vorsitzender der BL. Auf dem VIII. Parteitag im Januar 1923 in die Gewerkschaftskommission delegiert und auf diesem Parteitag auch in den ZA gewählt. Als Nachfolger von Otto Graf zog er 1923 in den Bayerischen Landtag ein, 1924 als Abgeordneter gewählt, blieb er bis 1928 in diesem Parlament. Im Juni 1924 wegen Weiterführung der verbotenen KPD festgenommen, einige Zeit in »Schutzhaft«. 1925 führte er – neben seiner Tätigkeit als Abgeordneter – als Instrukteur den UB Augsburg; 1926 Landessekretär der KPD und nach Ablauf der Legislaturperiode Sekretär für Gewerkschaftsfragen bei der BL Nordbayern.
Im Februar 1930 wurde Grönsfelder aus der KPD ausgeschlossen, da er gegen den RGO-Kurs und die Thesen vom »Sozialfaschismus« aufgetreten war. Danach Mitglied der KPO, für diese bis 1933 aktiv. Im April 1933 von der Gestapo verhaftet, kam er bis 1935 ins KZ Dachau. Bis 1937 erwerbslos, dann Mechaniker. Grönsfelder trat 1946 wieder der KPD bei, 1947 in die BL Bayern gewählt, aber 1949 als Titoist und Brandler-Anhänger erneut ausgeschlossen. Danach Mitglied der Gruppe Arbeiterpolitik, in der er bis zu seinem Tode einen Zirkel leitete. Karl Grönsfelder starb am 20. Februar 1964.
Seine Frau Emma Grönsfelder (* 3. 1. 1883 – †10.11. 1967) machte seit 1918 sämtliche Etappen seiner politischen Laufbahn mit. Sie war Delegierte des VII. Parteitags 1921. 1933 verhaftet, saß Emma Grönsfelder von April bis September 1933 in »Schutzhaft« im Zuchthaus Aichach.

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