Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Rüsselsheim (Main); Vater ev. Theologe  Emil F.; Volksschule, Gymn. in Rüsselsheim u. Eisenach, 1928 Abitur in Eisenach; Studium der Mathematik u. Physik in Leipzig u. Kiel; SAJ, Reichsbanner, 1930 – 32 der SPD, ausgeschl.; 1932 Mitgl. der KPD u. bis 1933 der Soz. Studentengr. in Kiel, Pol.-Ltr. der »Roten Studenten«; 1933 illeg. pol. Arbeit in Berlin, Verbindungsmann der KPD-Reichsltg. zur kommunist. Studentengr. der TH Berlin; Juli 1933 Emigr. über Paris nach England; Okt. 1933 Forts. des Physikstudiums in Bristol bei Nevill Mott; 1937 Prom. in Mathematik; anschl. Stipendiat bei Max Born in Edinburgh, hier 1938 Prom. in der theoret. Physik; 1939 Stipendiat der Carnegie-Stiftung; 1940 als »feindl. Ausländer« interniert auf der Isle of Man, Jan. 1941 im kanad. Lager Sherbrooke (b. Quebec), Juni – Dez. 1940 im Camp M (Montreal); Jan. 1941 Rückkehr nach Edinburgh; ab Mai 1941 Mitwirkung am brit. Atombombenprogramm in der Univ. Birmingham bei Rudolph Peierls; nahm im Herbst 1941 durch Vermittlung von  Jürgen Kuczynski Kontakt zum sowj. militär. Nachrichtendienst GRU auf u. berichtete fortan über das Atombombenprojekt (zeitw. geführt von Ursula Kuczynski/ Ruth Werner); Aug. 1942 brit. Staatsbürger; Dez. 1943 – Juni 1946 als Mitgl. der brit. Forschergr. unter Hans Bethe am US-Atombombenprogramm (Manhattan-Projekt) in Los Alamos (USA) beteiligt; ab Juli 1946 Ltr. der Abt. Theoret. Physik im brit. Atomforschungszentrum Harwell; 1949/50 als Agent enttarnt, Febr. 1950 verhaftet, anschl. Verurteilung zu 14 Jahren Freiheitsstrafe, Aberkennung der brit. Staatsbürgerschaft, Haft in London, Stafford u. Wakefield, Juni 1959 Begnadigung u. Abschiebung in die DDR.
1959 Heirat mit  Margarete Fuchs-Keilson; Mitgl. der SED; als VdN anerkannt; 1959 – 72 stellv. Dir. u. Bereichsltr. im ZI für Kernforschung Rossendorf (b. Dresden); ab 1961 nebenamtl. Prof. für theoret. Physik an der TU Dresden; ab 1967 Mitgl. des ZK der SED; 1970 NP; 1972 Ord. Mitgl. der AdW; 1974 – 78 Ltr. des Forschungsber. Physik, Kern- u. Werkstoffwiss. der AdW; Jan. 1979 em., 1979 Vors. der wiss. Räte für Probleme der energet. u. mikroelektron. Grundlagenforschung; 1983 Mitgl. des Komitees für wissenschaftl. Fragen der Sicherung des Friedens u. der Abrüstung; Ehrenmitgl. des Forschungsrats; 1971 VVO; 1975 NP; 1979 KMO; 1981 Ehrenspange zum VVO, Kampforden für Verdienste um Volk u. Vaterland u. Arthur-Becker-Medaille; 1986 Ehrentitel »Hervorragender Wissenschaftler des Volkes«; gest. in Dresden.
K. F. war federführend beteiligt an der DDR-Kernforschung, arbeitete insbes. über Neutronentransport u. zur Reaktordynamik, Automatisierung von Kernkraftwerken u. Schadensfrühermittlung mit elektronischen Mitteln.

Publ.
Zur Bedeutung der theoret. Physik für die Naturwissenschaften. Sitzungsberichte der AdW der DDR (1975) 5N.
Sek.-Lit.
Moss, N.: K. F.: The Man Who Stole the Atom Bomb. London 1987; Flach, G.: K. F. – Sein Erbe bewahren. Sitzungsberichte der AdW der DDR (1990) 2N; Feklisov, A., Kostin, S.: The Man Behind the Rosenbergs. New York 2001; Panitz, E.: Treffpunkt Banbury. Berlin 2003; Hoffmann, D.: Das Leben danach. K. F. in der DDR. In: Kant, H., Vogt, A. (Hrsg.): Aus Wissenschaftsgeschichte u. Theorie. Berlin 2005; Friedemann, R.: Der Mann, der kein Spion war. Rostock 2006; Flach, G., Fuchs-Kittowski, K. (Hrsg.): Ethik in der Wiss. – Die Verantwortung der Wissenschaftler. Berlin 2008.