Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Königsberg (Ostpr. / Kaliningrad, Rußland); Eltern KPD u. im antifasch. Widerstand, Vater Zimmermann (inhaftiert im KZ Börgermoor), Mutter Bernsteindreherin; 1936 – 40 Volksschule, 1940 – 44 Mittelschule; Einsatz im Luftschutz u. bei Räumarbeiten in Königsberg; 1944 Flucht mit der Mutter nach Dänemark, Internierung im Flüchtlingslager Aalborg / Ost; 1946 zeitw. Besuch einer Lagerschule.
Mai 1947 Rückkehr in die SBZ, zunächst nach Blankenfelde (b. Berlin), dann Abiturausbildung in Zossen u. Kyritz; 1948 SED; Einsatz bei der FDJ-LL Brandenburg; 1950 Vorbereitung auf diplomat. Auslandseinsatz im MfAA; Jan. 1951 Studienbeginn an der Wirtschaftswiss. Fak. der HU Berlin; Okt. 1952 Exmatr. u. Ausschluß aus der SED wg. »Trotzkismus«, »Denunziation führender Persönlichkeiten« u. »Zersetzung der Univ.«; 1954 Rehabilitierung u. Fortsetzung des Studiums, 1955 Staatsexamen als Diplomwirtschaftler; 1955 wiss. Ass. mit Lehrberechtigung, Lehraufträge für Gesch. der ökonom. Lehrmeinungen, philosoph. Fragen der polit. Ökon., Vorlesungen zur formalen Logik, Spezialseminare zu Marx; 1960 Geschäftsf. wiss. Oberass. am Inst. für polit. Ökon. der HU Berlin; 1963 Prom. mit einer Diss. über den Eigentumsbegriff in der polit. Ökon. u. Soziol. bei Heinz Mohrmann u.  Kurt Braunreuther; 1964 im Auftrag des Ministerrats Gründung u. Ltg. des Wiss. Beirats für Jugendforschung beim Amt für Jugendfragen; Hrsg. des Bulletins / Ztschr. »Jugendforschung«; 1966 Gründung des ZI für Jugendforschung in Leipzig; 1965 Aufbau u. Ltg. eines Expertenrats bei der Ministerin für Volksbildung; 1966 Ltr. der Abt. Wiss. im Min. für Volksbildung; Hrsg. des Periodikums »Pädagog. Forschung«; Vors. des Wiss. Rats beim Min. für Volksbildung; 1969 Honorarprof. für Polit. Ökon. an der HU Berlin (dort Lehre bis 1989); 1970 ord. Prof. für Polit. Ökon. an der APW, dort Dir. des Inst. für Ökon. u. Planung des Volksbildungswesens; korr. Mitgl. der APW; 1971 Mitgl. der UNESCO-Kommission der DDR (ab 1990 der dt. UNESCO-Kommission); Mitgl. der Wiss. Räte für Jugendforschung, Philosophie, Soziologie u. Wirtschaftswiss.; 1989 Wahl in die neue Ltg. der APW, 1990 in die geschäftsf. Ltg. der APW berufen; Wahl zum Vors. des Plenums der APW.
1990 / 91 Mitgl. des Bildungsrats bei der Berliner Senatsverw.; 1991 beauftragt mit der Abwickl. der APW; 1991 / 92 Lehrauftrag an der FU Berlin; 1992 / 93 ABM-Arbeiten zur Prognose der Bildungsentw. in den östl. Berliner Stadtbez.; 1994 arbeitslos; 1995 Altersrentner; 1997 – 99 Mitgl. des Sachverständigenrats Bildung der Hans-Böckler-Stiftung.
Maßgebl. Verdienste um den Aufbau der bildungsökon. Forsch. u. Lehre in der DDR.

Publ.
Ökonomie u. Bildung im Soz. Berlin 1977 (Hrsg., mit H. Maier); Die Ltg. u. Planung der kulturell-sozialen Bereiche. Berlin 1984; Ökon. u. Planung der Volksbildung. Berlin 1985; Education, employment and development in the GDR. Paris 1986; Reformempfehlungen für das Bildungswesen. Hrsg. von der Hans-Böckler-Stiftung, Weinheim, München 2002.
Sek.-Lit.
Steiner, H.: Die DDR-Jugendforschung – Ausgangsbedingungen u. Spezifika im Gesamtverbund der Sozialwiss. In: H. Bleiber, W. Küttler (Hrsg.): Revolution u. Reform in Dtl. im 19. u. 20. Jh. Berlin 2005; Friedrich, W.; Jugendforschung in der DDR. In: N. Genov, R. Kreckel (Hrsg.): Soziolog. Zeitgesch. Berlin 2007.