Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Hechingen (Süd-Württ.); Vater Naturheilarzt u. Schriftst.  Friedrich W., Mutter Else W., geb. Dreibholz, Bruder  Markus (Mischa) W.; ab 1927 aufgew. in Stuttgart; 1933 Emigr. mit den Eltern in die Schweiz (Basel) u. nach Frankreich (Ile de Bréhat, Haus von Elsa Triolet u. Paul Vaillant-Couturier); 1933 Bingen (b. Basel), Besuch der dortigen Schule; Vater ging über Österreich nach Moskau, Familie folgte Ende 1934; 1934 – 37 Besuch der dt. Karl-Liebknecht-Schule; 1936 für die gesamte Familie sowj. Staatsbürgerschaft; ab 1938 russ. Mittelschule 110 in Moskau
(6. – 8. Kl.); 1939 – 41 Evakuierung nach Tschistopol u. Okt. 1941 Alma-Ata; Jan. 1942 Rückkehr nach Moskau, hier bis Sommer 1942 Verlade- u. Erdarb. der »Komsomol-Arbeitsfront«; zeitgleich weiter Schulbesuch (Externatschule) in Moskau (Abschl. 9. Kl.); Dez. 1942 Einberufung zur Roten Armee, Dolmetscher u. Übersetzer in der Pol. Abt. der 47. Armee, Aufklärungsarbeit unter dt. Kriegsgefangenen; Mai 1943 – 52 Komsomol; 1945 an der 1. Belorruss. Front unter Marschall  Georgi K. Shukow Teiln. an der Befreiung Warschaus; Medaille für die Befreiung Warschaus; in Bernau erster sowj. Stadtkommandant vom 11. – 14.4. (1975 Ehrenbürger); Teiln. an den Geländekämpfen um Berlin.
Siegesfeier am 9.5. in Premnitz nach der Befreiung von Rathenow; sowj. Auszeichnungen u. a. Roter Stern, Medaille für die Eroberung Berlins; 1945/46 Korrespondent der »Berliner Ztg.«; 1946 Kulturref. in der Informationsabt. der SMA Sachsen-Anh. in Halle; Dez. 1946 als Obltn. demobilisiert; 1947 – 49 Ref. für Jugenderziehung, Studenten u. Sport im Haus der Kultur der Sowjetunion in Berlin; 1948/49 Abitur an der Abendschule der SMAD in Berlin-Karlshorst; 1949 – 55 Regiestudium am Staatl. Allunionsinst. für Kinematogr. in Moskau (Schüler von Michail Romm u. Sergej Gerassimow); 1951 Assistent bei Joris Ivens; Jan. 1952 DDR-Staatsbürgerschaft; Aug. 1952 SED; Aug. 1953 – Mai 1954 Regieassistent bei DEFA Spielfilm u. a. bei  Kurt Maetzig; 1955 – 82 Regisseur bei der DEFA; 1956 – 60 Mitgl. des ZR der FDJ; 1956 – 62 Mitgl. der Kampfgr. der DEFA; 1959 – 66 Vors. der Gewerkschaft Kunst; 1961 Mitgl. DAK, ab Juni 1965 – 82 Präs. der AdK (Nachf. von  Willi Bredel); 1967 Gründungsmitgl. des Verb. der Film- u. Fernsehschaffenden; ab Juli 1971 Mitgl. der Kulturkommission beim PB der SED; 1980 Mitgl. der ZL des Komitees der Antifa. Widerstandskämpfer; 1981 Mitgl. des ZK der SED; 1959, 1968 u. 1971 NP (im Koll. für »Sterne«, »Ich war neunzehn« u. »Goya«); 1965 VVO; 1970 sowj. Orden des Vaterländischen Krieges; Lenin-Erinnerungsmedaille; 1974 KMO; 1979 NP für filmisches Gesamtwerk; 1960 – 78 verh. mit der Schauspielerin  Christel Bodenstein; gest. in Berlin.
Werke: 14 Spielfilme, ein Dokumentarfilm; autobiogr. Themen: »Ich war neunzehn« (1969), »Mama, ich lebe« (1977); Lit.-Verfilmungen: »Lissy« (1957), »Professor Mamlock« (1961), »Der geteilte Himmel« (1964), »Der kleine Prinz« (1966), »Goya« (1971); DDR-Thematik: »Genesung« (1956), »Sonnensucher« (1958), »Leute mit Flügeln« (1960), »Der nackte Mann auf dem Sportplatz« (1974), »Solo Sunny« (1980); Dok.-Film: »Busch singt. Sechs Filme über die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts« (1982 posthum aufgefunden).

Sek.-Lit.
K. W. Selbstzeugnisse, Fotos, Dokumente (hrsg. von B. Köppe, A. Renk, K. Wischnewski). Berlin 1985; Renk, A. (Hrsg.): Direkt in Kopf u. Herz. Aufzeichnungen, Reden, Interviews. Berlin 1989; Wolf, M.: Die Troika. Berlin 1989; HS für Film u. Fernsehen (Hrsg.): K. W. Neue Sichten auf seine Filme. Ein Beitrag zur Kulturgesch. der DDR. Berlin 1990; Renk, A.: Zur Position von K. W. In: Kahlschlag. Das 11. Plenum des ZK der SED 1965. Studien und Dokumente. Berlin 1991; Musial, T., Knospe, K. (Hrsg.): K. W. Berlin 2005; Jacobsen, W.: Der Sonnensucher K. W. Berlin 2005 (Biogr.).
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