Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Arys (Krs. Johannisburg, Ostpr. / Orzysz, Polen) in einer jüd. Familie; Vater Kfm.; 1916 erster Klavieruntericht; 1922 Gymnasium Königsberg; Klavier- u. Theorieuntericht; 1926 Übersiedl. nach Berlin; Forts. des Unterrichts, Abitur; 1931 – 33 pianist. Tätigkeit, Korrepetitor an der Städt. Oper Berlin; 1933 als »Nichtarier« entlassen, Berufsverbot, versch. künstler. Tätigkeiten im Jüd. KB Berlin-Charlottenburg, Dirigent des jüd. Orchesters; 1935 Emigr. in die Schweiz; Nov. 1935 Aberkennung der dt. Staatsbürgerschaft; kam Anf. 1936 als Assistent des Dirigenten Georges Sebastian in die UdSSR; Dirigent beim Moskauer Rundfunk; 1937 erstes Dirigat (»Entführung aus dem Serail«); 1939 Chefdirigent der Philharmonie Charkow; sowj. Staatsbürgerschaft; 1941 – 60 Dirigent des Symphonieorchesters der Leningrader Philharmonie; 1941 Evakuierung nach Alma Ata, dann nach Nowosibirsk; Ende 1941 Eheschließung mit Nina Schey; 1944 Rückkehr nach Leningrad; 1945/ 46 Prof. u. Ltg. einer Dirigentenklasse am Leningrader Konservatorium; Kritik in der Fachpresse wg. »Objektivismus« u. »Manierismus«, durch Intervention von D. Schostakowitsch bei Stalin vor weiterer Verfolgung bewahrt.
1956 »Verdienter Kunstschaffender der RSFSR«; Prof.; Gastdirigent großer sowj. Orchester; Juni 1960 Übersiedl. in die DDR; DDR-Staatsbürgerschaft; 1960 – 77 Chefdirigent u. künstler. Ltr. des Berliner Sinfonieorchesters; Gen.-Musikdir.; 1964 – 67 gleichz. Chefdirigent der Staatskapelle Dresden; 1961 Mitgl. der DAK; 1969 VVO; 1962, 1974 u. 1987 NP; 1975 Goethe-Preis u. Orden der Völkerfreundschaft (UdSSR); 1977 Stern der Völkerfreundschaft; seit 1977 widmete sich S. ausschl. seinen zahlr. Gastspielverpflichtungen im In- und Ausland; 1982 KMO; 1984 Mitgl. des Kuratoriums des Schauspielhauses Berlin; K. S.s Repertoire umfaßt klass. dt. u. russ. sowie Gegenwartskomponisten; 1997 Bundesverdienstkreuz; 2002 Abschiedskonzert in Berlin. Gest. in Berlin.
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