Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:
Geboren am 1. September 1888 in Melle bei Hannover; 1911 brach er das Jura-Studium in Göttingen ab und kam in die Künstlerkolonie nach Worpswede bei Bremen. Hier mit Heinrich und Martha Vogeler befreundet, begann er ein Liebesverhältnis mit Martha Vogeler, die ihren Mann und das Haus in Worpswede verließ. Bäumer war ein enger Mitarbeiter Franz Pfemferts und der von ihm herausgegebenen Zeitschrift »Aktion«. Im Ersten Weltkrieg Unteroffizier, dann Kriegsgegner, gehörte er während der Novemberrevolution zu den aktivsten Bremer Kommunisten. Ende 1918 nahm er als Worpsweder Delegierter am Gründungsparteitag der KPD in Berlin teil. Er wurde im Januar 1919 Mitglied des Rates der Volksbeauftragten der Bremer Räterepublik und war nach deren Niederwerfung inhaftiert. Bäumer tendierte zum Syndikalismus und trat im Juni 1919 aus der KPD aus, war seitdem parteilos. 1919 erschien seine Schrift »Das Wesen des Kommunismus«. Der zum Bremer Künstlerkreis gehörende Bäumer wohnte bis 1922 in Worpswede, war zuletzt Geschäftsführer eines Lokals. Später heiratete er eine vermögende Frau und zog nach Süddeutschland, er lebte als freier Schriftsteller in München und Berlin. Ludwig Bäumer starb am 28. August 1928.
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