Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Duisburg; nach der Scheidung seiner Eltern 1949 mit seinem Vater nach Brandenb. umgezogen; nach der Schulzeit Ausbildung zum Schmelzer im Stahl- u. Walzwerk Brandenb.; Abitur an der Abendschule; ab 1954 eineinhalb Jahre Studium an der Schauspielschule in Berlin-Schöneweide, Exmatrikulation; anschl. Eleve beim Berliner Ensemble; seit 1957 auch freischaff. bei der DEFA u. beim DFF; hier zunächst kl. Rollen in Musikfilmen wie »Mazurka der Liebe« (1956/57) u. »Der Freischütz« (1957), dann häufig Charakterrollen als jugendl. Halbstarker in DEFA-Filmen, u. a. 1958 »Ein Mädchen von 16 1/2« (R: Carl Balhaus), 1960 »Leute mit Flügeln« (R:  Kurt Maetzig); erste große Rolle 1960 als poln. Interbrigadist Oleg in »Fünf Patronenhülsen« (R:  Frank Beyer), 1962 Durchbruch mit der autobiogr. Züge einschließenden Hauptrolle des Schauspielstudenten in der Gegenwartskomödie »Auf der Sonnenseite« (R:  Ralf Kirsten), ebenfalls 1962 in »Königskinder« (R: Frank Beyer) u. in »Der Kinnhaken«, wozu er gemeinsam mit Heinz Thiel auch das Drehbuch schrieb u. an der Regie beteiligt war, 1963 in »Beschreibung eines Sommers« (R: Ralf Kirsten) 1963/64 in dem komödiantischen Abenteuerfilm »Mir nach, Canaillen!«, 1965 in »Wenn du groß bist, lieber Adam« (R:  Egon Günther, Verbot 1965, Aufführung 1990) u. 1965/1990 in dem Märchenfilm »König Drosselbart«, 1966 als Brigadier Balla in der Verfilmung von  Erik Neutschs Erfolgsroman »Spur der Steine« (R: Frank Beyer), der nach wenigen Aufführungen u. inszenierten Krawallen 1966 verboten u. erst Ende 1989 wiederaufgeführt wurde; 1968 in der TV-Serie »Wege übers Land«, 1970 in »Junge Frau von 1914«, 1971/72 in der Koprod. DDR/ČSSR »Die gestohlene Schlacht«, 1973 in der TV-Serie »Stülpner-Legende« u. 1976 in der TV-Serie »Daniel Druskat«, 1976/ 78 in »Das Versteck«; große Popularität erlangte er außerdem durch Jazz-Konzerte u. etwa zehn Schallplatten bei Amiga, darunter z. B. die Mitschnitte von »Jazz – Lyrik – Prosa«; 1970 Gastspiel an der Kom. Oper in »Porgy and Bess« (R:  Walter Felsenstein); mehrfach ausgezeichnet, 1968 u. 1971 NP; Verdienstmedaille der DDR; Nov. 1976 Mitunterz. der Protestresolution gegen die Ausbürgerung von  Wolf Biermann, verstärkte Reglementierung u. Beschränkungen der künstler. Arbeit: Nichtabnahme fertiger Filme, Annullierung geplanter Prod., Boykottierung seiner Jazz-Konzerte; 1977 Ausreise nach Berlin (West).
In der Bundesrep. Dtl. v. a. in populären TV-Serien, wie »Sesamstraße«, »Auf Achse«, als Hauptkommissar Stoever in »Tatort« u. in der speziell für ihn von seinem Freund  Jurek Becker geschriebenen Rolle als Rechtsanwalt Liebling in der TV-Serie »Liebling Kreuzberg«; zahlr. Preise, u. a. 1988 Adolf-Grimme-Preis, 1991 Ernst-Lubitsch-Preis; gest. in Berlin.

Publ.
Abgehauen. Ein Mitschnitt u. ein Tagebuch. Düsseldorf 1996; Becker, Jurek: Jurek Beckers Neuigkeiten. An M. K. & Otti. Düsseldorf 1997 (hrsg. u. kommentiert von M. K.); Mein schönes Leben. Berlin 2003; Schweinegezadder. Berlin 2008.
Sek.-Lit.
Schulz, B.: »M. K.«. Bergisch Gladbach 1989; Blum, H. R.: M. K. – seine Filme, sein Leben. München 1993; Schenk, R. (Hrsg.): M. K. Die großen Kinofilme. Berlin 1997.
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