Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Ledde (Krs. Tecklenburg, Westfalen); Vater Pfarrer; Schwester Adelheid T. (1884 – 1968) ebenfalls Mathematiklehrerin u. 1949 – 51 Ltr. des Goethe-Museums in Weimar; nach dem Abitur 1913 – 21 Studium der Math., Physik u. Geographie an den Univ. Göttingen u. Bonn, dort 1918 Prom. »Über die Randmenge einfach-zusammenhängender ebener Gebiete«, 1919 Lehramtsstaatsexamen u. 1920 päd. Examen; anschl. Lehrerin an einer kath. Mädchenschule sowie Bibliothekarin an der Univ. Bonn; zugl. Zusatzstudium an der Univ. Köln, hier 1923 Handelslehrer-Dipl.; 1923 – 29 Ltr. der Handelsschule des Frauenerwerbs- u. Ausbildungsvereins in Bremen; 1928 SPD; 1929 – 33 Lehrerin an der Karl-Marx-Schule in Berlin-Neukölln, Entlassung aus polit. Gründen; anschl. bis 1945 diverse Tätigkeiten u. Hilfsarbeiten in Berlin; illeg. polit. Arbeit.
August 1945 Fachreferentin für Lehrerbildung beim Magistrat von Berlin; 1946 KPD u. Ltr. der Abt. Schule u. Erziehung im ZK der SED; 1947 – 50 Ministerin für Volksbildung des Landes Thüringen – erste weibl. Ministerin in Thüringen; ab 1952 in versch. Funktionen tätig, u. a. 1950 / 51 Ltr. der Kunstausstellung der VR China in Berlin; 1951 / 52 Mitgl. des Sekretariats der IDFF; 1958 – 64 wiss. Mitarb. bzw. Abt.-Ltr. Vergleichende Pädagogik am Dt. Päd. Zentralinst. in Berlin; 1962 Prof.-Titel; 1988 Ehrenprom. der APW; gest. in Berlin.
T. war überzeugte Anhängerin der Schulreformen u. der weltl. Schule in der Weimarer Rep.; beteiligt an der bildungspolit. Umsetzung wesentl. Forderungen der soz. Arbeiterbew. in der SBZ / DDR.

Publ.
Über die Randmenge einfach-zusammenhängender ebener Gebiete. In: Math. Ztschr. Bd. 9, 1918; Schulentw. u. Schulreformen in einigen kapitalist. Ländern. Berlin 1962 (Hrsg.); Pfarrerstochter, Pädagogin, Kommunistin. Aus dem Leben der Schwestern Adelheid u. Marie Torhorst. Hrsg. von K.-H. Günther, Berlin 1986.
Sek.-Lit.
R. Tobies: Biograph. Lexikon in Ma¬thematik promovierter Personen an dt. Univer¬sitäten u. Technischen Hochschulen WS 1907 / 08 bis WS 1944 / 45. Augsburg 2006.
AnV