Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:
Als jüngstes von sieben Kindern einer Arbeiterfamilie am 9. April 1891 in Nürnberg geboren; lernte Schlosser. 1914 zum Militärdienst eingezogen, 1915 verwundet, nach Ludwigshafen/ Rhein zum Garnisonsdienst abkommandiert und 1916 aus der Armee entlassen, danach arbeitete er in der BASF. Bereits 1909 der SPD und Gewerkschaft beigetreten, gehörte er zum linken Flügel und ging bei Gründung zur USPD. 1918 nahm Frenzel Verbindung mit dem Spartakusbund auf und war seit 1919 in der KPD, die allerdings im linksrheinischen Gebiet nur eine lose Organisation war. Zum Arbeiterrat in der Ludwigshafener Anilinfabrik gewählt, entließ ihn die Werksleitung 1922 zusammen mit zwei weiteren Betriebsräten, die am kommunistischen Betriebsrätekongreß teilgenommen hatten. Da Frenzel ein sehr populärer Arbeitervertreter war, führte die Entlassung zu einem siebenwöchigen wilden Streik des Riesenbetriebs. Die Franzosen wiesen ihn 1923 wegen seines Kampfes gegen den Separatismus aus dem linksrheinischen Gebiet aus. Frenzel arbeitete dann als hauptamtlicher Sekretär für die KPD, zunächst illegal im Saargebiet. Er stand in der KPD auf dem linken Parteiflügel; wegen innerparteilicher Differenzen 1924 von einem Sekretär des Saargebiets denunziert, wurde er von den Franzosen verhaftet. Obwohl fünf Jahre Strafe beantragt worden waren, kam er mit drei Monaten Gefängnis davon. Mitte 1924 zum Orgleiter des KPD-Bezirks Rhein-Saar (ab 1925 Pfalz) berufen. Er wurde auf dem Bezirksparteitag 1927 wiedergewählt, da die Mehrheit der Delegierten der Weddinger Opposition, der sich 1926 die Pfälzer Organisation angeschlossen hatte, angehörte. Ende Dezember 1927 wurde Frenzel vom ZK abgesetzt und aus der KPD ausgeschlossen. Er blieb Hauptorganisator der Weddinger Opposition in der Pfalz; 1930 verantwortlicher Redakteur der Zeitung »Der Pionier«, herausgegeben von den Bolschewisten-Leninisten, einer vereinigten Oppositionsgruppe aus Teilen der ehemaligen Weddinger Opposition und den Trotzkisten, die den Leninbund verlassen hatten. Er gehörte der Reichsleitung der LO an. Diese Gruppe verlor in der Pfalz nach und nach ihre Bedeutung. Frenzel arbeitete nach längerer Erwerbslosigkeit wieder in seinem Beruf als Schlosser. Zwischen 1933 und 1945 dreimal für kürzere Zeit inhaftiert, baute Frenzel nach 1945 in Ludwigshafen die Gewerkschaften mit auf. Die örtliche KPD schlug ihn als stellvertretenden Bürgermeister vor. Frenzel wurde 2. Bürgermeister und wieder Mitglied der KPD in Ludwigshafen. 1949 als Bürgermeister entlassen, danach Sekretär der IG-Metall. 1951 kam es endgültig zum Bruch mit der KPD, die ihn ausschloß. 1957 pensioniert, lebte er mit seiner Familie in Ludwigshafen, er erhielt 1971 den Ehrenring der Stadt. Sein Sohn Waldemar Frenzel (*1926 – 1996) war ebenfalls ein bekannter Gewerkschafter und Sozialdemokrat (1956 von der KPD übergetreten) in Ludwigshafen. Seine Enkelin Doris Barnett (geb. 1953) ist seit 1994 SPD-MdB. Max Frenzel starb am 18. Oktober 1975.
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