Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 29. September 1895 in Mischana in Rußland. 1899 zogen seine Eltern nach Deutschland und ließen sich in der Provinz Posen als Landwirte nieder. Er wurde Arbeiter in verschiedenen Betrieben, 1914 Kriegsfreiwilliger, mehrfach verwundet und zum Unteroffizier befördert. Nach dem Krieg Metallarbeiter und Hilfsmonteur, 1922 trat er in die KPD ein und gehörte ab 1923 zum AM-Apparat. Als Kurier im Herbst 1923 festgenommen, saß er bis September 1925 in Untersuchungshaft. Das Verfahren wurde aufgrund einer Amnestie eingestellt. Seit 1926 im RFB, Leiter im Berliner Bezirk Wedding. 1930/31 Kursant an der M-Schule der Komintern in Moskau, nach der Rückkehr Mitarbeiter des KPD-Ordnerdienstes, des späteren Partei-Selbstschutzes (PSS). Klause leitete 1931 den PSS für ganz Berlin, offiziell bei der Sowjetischen Handelsvertretung angestellt. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Polizistenmord am 9. August 1931 (Fall Paul Anlauf und Franz Lenck) aus der Handelsvertretung ausgeschieden, kam er als Mitarbeiter zum Verlag Die Rote Fahne. Er wurde am 16. Juli 1933 in Berlin festgenommen und im (zweiten) Prozeß wegen des Mordes an Anlauf und Lenck am 19.Juni 1934 vom Schwurgericht I beim Landgericht Berlin wegen »gemeinschaftlichen Mordes und Begünstigung« zum Tode verurteilt. Weil er als Kronzeuge gegen Albert Kuntz umfangreiche Aussagen gemacht hatte, wurde er von Hitler am 2.Mai 1935 zu lebenslanger Zuchthausstrafe begnadigt, kam in das Zuchthaus Luckau und von dort im Februar 1939 nach Brandenburg-Görden. Am 13. November 1941 zu weiteren Verhören vor der Staatsanwaltschaft nach Berlin geholt, beging Michael Klause am 7. Februar 1942 in seiner Zelle im Gefängnis Plötzensee Selbstmord.

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