Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 27. Januar 1882 in Neusalza-Spremberg in der Oberlausitz als Minna Schreiber, Tochter eines Briefträgers; lernte Buchdruckanlegerin. 1899 wurde sie Mitglied im Buchdruckerhilfsverband, 1901 trat sie der SPD in Dresden bei. 1904 Heirat mit dem Maurer Max Naumann. Ab 1910 Kreisleiterin eines Wahlkreises der SPD in Dresden, 1913 ordentliche Delegierte zum Parteitag in Jena. Minna Naumann gehörte seit Kriegsausbruch zur Opposition gegen die Politik der Mehrheit des PV und der Reichstagsfraktion. Im Januar 1917 trat sie der USPD bei und nahm als Delegierte am Internationalen Kongreß in Bern teil. Im November 1917 wurde sie wegen antimilitaristischer Propaganda verhaftet und im Mai 1918 in einem Prozeß vor dem Reichsgericht zusammen mit oppositionellen Jungsozialisten zu eineinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Im November 1918 durch die Revolution befreit, schloß sie sich den Internationalen Kommunisten Deutschlands an, Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Dresden, schon wenige Wochen später trat sie mit anderen IKD-Mitgliedern zurück. Als Delegierte Dresdens nahm Minna Naumann mit Karl Becker und Karl Plättner am Gründungsparteitag der KPD Ende 1918 in Berlin teil. Ab 1920 war sie zeitweilig Mitglied der KAP, später wieder in der KPD, ohne besondere Funktionen auszuüben. Zwischen 1933 und 1945 war sie vorübergehend inhaftiert. 1945 lokale Funktionärin der KPD in Dresden, bis 1948 hauptamtliche Parteiarbeit, danach Parteiveteranin der SED in Dresden, 1958 erhielt sie den VVO in Bronze. Minna Naumann starb am 17. Januar 1967.

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