Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Hildburghausen; Vater Oberstudienrat; Abitur am Gymnasium Georgianum; 1911 – 14 Studium der Theol. in Leipzig, Heidelberg, Berlin u. Jena; 1914 Ordination; anschl.
bis 1916 Pfarrvikar in Grabe (b. Saalfeld);
1917 – 29 Diakonus in Saalfeld; danach bis 1945 Pfarrer in Eisenach; 1936 Mitgl. der Bekenntnisgem.; 1943 Ltr. des Landesbruderrats der Bekennenden Kirche; Mai 1945 Vors. des Thür. Landeskirchenrats; ab 1947 Landesbischof der Ev.-Luth. Kirche in Thür.; 1947 Dr. h. c. der FSU Jena; Teiln. an der Gründungsvers. des Luth. Weltbunds in Lund; 1948 Delegierter zum 1. Dt. Volkskongreß in Berlin; 1955 – 61 Mitgl. des Rats der EKD; Befürworter kooperativer Beziehungen zw. Kirche u. Staat u. bevorzugter Gesprächspartner der DDR-Reg.; Teiln. an den Verhandlungen zur Vorber. des Kommuniqués vom 21.7.1958, maßgebl. Initiator des umstrittenen »Thür. Wegs«, der im Gegensatz zur Mehrheit der Landeskirchen in der DDR konsequent staatsloyale Kirchenpol. betrieb; zahlr. Reisen u. Kontakte zu Kirchenvertretern in der UdSSR u. Osteuropa; 1959 Wladimir-Orden der Russ.-Orthodoxen Kirche; 1961 VVO; 1961 Teiln. an der Vollvers. des Ökumen. Rats der Kirchen in Neu-Delhi; 1962 Dr. h. c. in Bratislava; 1964 Teilnehmer der II. CFK in Prag; 18.8.1964 Treffen mit dem Staatsratsvors.  Walter Ulbricht auf der Wartburg; 1966 Stern der Völkerfreundschaft; Ehrenmitgl. der CDU; 1970 Ruhestand; gest. in Eisenach.
M. M. galt als konservativer Lutheraner, der unter Berufung auf die »Zwei-Reiche-Lehre« Luthers erklärte, die Christen hätten »Gott u. der Staatsreg.« zu dienen; der Bischof stand während seiner Amtszeit unter dem Einfluß seines jur. Stellv., Oberkirchenrat  Gerhard Lotz, der als IM »Karl« vom MfS erf. war.

Publ.
Pol. Diakonie. Reden – Erklärungen – Aufsätze 1946 – 1964. Berlin 1967; Aus christlicher Verantw. Berlin 1971.
Sek.-Lit.
Björkmann, Th.: Ein Lebensraum für die Kirche. Die Rundbriefe von Landesbischof M. M. 1945 – 1970. Lund 1991.
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