Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Schlosser; 1885 – 93 Volksschule in Breslau; 1883 – 96 Ausbildung zum Metalldrücker u. Eisendreher, anschl. im Beruf bzw. als Weber tätig; 1896 DMV; 1898 SPD; 1899 – 1901 Militärdienst; ab 1907 – 13 hauptamtl. Gewerkschaftsfunktionär des Dt. Textilarbeiterverb., Sekr. für das Chemnitzer Landgebiet; 1914 – 18 Kriegsdienst (Ostpr.); 1919 stellv. Landrat für den Krs. Görlitz; Aug. 1919 hauptamtl. Sekr. u. 1920 – 33 Pol.-Sekr. des SPD-BV Niederschles.; 1921 – 24 Abg. des Preuß. Landtags, 1924 – 33 des Dt. Reichstags; 1924 Aufbau des Reichsbanners u. 1931 der Eisernen Front in Niederschles.; 1932 drei Mon. Haft wegen Waffentragens; ab Jan. 1933 illeg. Arbeit; 1933 – 40 Exil in Dänemark; Mitgl. der dän. SP; 1936 – 39 Mitarb. an der Emigrantenztg. »Freies Dtl.«, der Ztg. »Arbeiterbladet« (Oslo), »Sozialdemokrat« (Stockholm) u. an der »Neuen Volksztg.« (New York); 1937 dt. Staatsbürgerschaft aberkannt; 17.4.1940 Verhaftung in Kopenhagen, Haft im Gefängnis Vesterbro; 17.7.1940 Auslieferung nach Dtl., 1941 vom VGH wegen »Vorber. zum Hochverrat« unter Anrechnung von elf Mon. U-Haft zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, 1941 – 45 Haft im Zuchthaus Brandenb.-Görden u. KZ Sonnenburg.
1945/46 SPD/SED; 1945 Mitgl. des vorbereitenden Aussch. zur Gründung der SPD, kommissar. Landesvors., ab Juli Vors. des SPD-LV Sachsen; 1945 Präs. der Beratenden Versamml. (prov. Landtag Sachsen); seit 1946 Mitgl. des Dt. Friedensrats u. des Präs. des Komitees der Antifa. Widerstandskämpfer; 1946 – 48 mit  Wilhelm Koenen Vors. der SED Sachsen; 1946 – 52 Abg. u. Landtagspräs. in Sachsen; Mitgl. der DWK; ab 1946 Mitgl. des PV bzw. des ZK der SED; 1948 – 50 mit  Hermann Matern Vors. der ZPKK; 1950 – 64 Abg. der Volkskammer u. ihr Alterspräs. (Nachf. von  Wilhelm Pieck); ab Ende 1952 Ehrenpräs. des DRK; 1953 KMO; Mitgl. des Komitees der Antifa. Widerstandskämpfer; 1954 Ehrenbürger der Stadt Dresden; 1955 VVO; 1957 Ehrensenator der TH Dresden; 1959 Banner der Arbeit; Lenin-Friedenspreis; 1963 Ehrenbürger der Stadt Dresden; 1964 Held der Arbeit; gest. in Dresden.

Publ.
Brüder in eins nun die Hände. Berlin 1958.
Sek.-Lit.
O. B. 50 Jahre Funktionär der dt. Arbeiterbew. Berlin 1958; Seydewitz, R.: Der Klasse treuer Kämpfer. Aus dem Leben von O. B. Berlin 1961; Zimmermann, F.: O. B. Ein Lebensbild. Berlin 1984; Matzerath, J.: Aspekte sächs. Landtagsgeschichte. Präsidenten u. Abgeordnete von 1833 bis 1952. Dresden 2001; Simowitsch, S.: »? werden als Wortbrüchige in die Geschichte der SPD eingehen ?« Sozialdemokrat. Konvertiten. Berlin 2006.