Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Berlin; Vater Beamter; 1899 – 1904 Studium der Theol. in Berlin, Prom. zum Dr. phil. u. Lic. theol.; 1906 Ordination; 1907 – 25 Pfarrer in Danzig u. Berlin; 1918/19 Geschäftsf. des Vertrauensrats beim preuß. Ev. Oberkirchenrat; ab 1919 tätig in der DNVP; 1925 – 33 Gen.-Superintendent der Kurmark; 21.3.1933 Festpredigt am »Tag von Potsdam«; danach radikale Abwendung vom Nationalsoz.; Juni 1933 beurlaubt durch den NS-Kirchenkommissar, Okt. 1933 in den Ruhestand versetzt; ab 1934 Mitarb. im Bruderrat der Bekennenden Kirche, wiederholt inhaftiert u. mit Auftrittsverboten belegt.
1945 Vors. der Brandenb. u. altpreuß. Kirchenltg., Mitgl. des vorläufigen Rats der EKD u. Mitautor des »Stuttgarter Schuldbekenntnisses«; 1945 – 66 ev. Bischof von Berlin-Brandenb., Vors. der Ostkirchenkonferenz; 1949 – 61 Vors. des Rats der EKD; Mitgl. der CDU in Berlin (West); 7.9.1949 Festpredigt zur Eröffnung des Dt. Bundestags in Bonn; 1954 – 61 einer der Präs. des Weltrats der Kirchen; führte im Namen der ev. Kirchen bis 1956 Verhandlungen mit der DDR-Reg.; anläßl. des Militärseelsorgevertrags zwischen der EKD u. der Bundesreg. ab 1957 Einreiseverbot für die DDR, ab 15.8.1961 auch für Berlin (Ost); 1966 Ruhestand; gest. in Berlin.
D. galt als Kritiker der DDR u. ihrer Reg., die er als totalitär einstufte u. deren Legitimität er u. a. in seiner innerkirchl. umstrittenen Schrift »Obrigkeit?« (1959) entschieden in Frage stellte. Die DDR-Führung reagierte mit einer jahrelangen Verleumdungskampagne.
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