Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Hamburg in einer jüd. Fam.; Vater Zigarrenarb. u. Kfm.; 1900 Violinenunter-
richt; ab 1910 Studium in Hamburg u. am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium Berlin Violine, Klavier u. Komposition bei Florian Zajic; wegen einer Fingererkrankung abgebrochen, Kapellmstr.; 1912 Korrepetitor am Hamburger Stadttheater, anschl. 2. Operettenkapellmstr. am Bremer Tivoli-Theater, 1914 wieder Hamburger Stadttheater; 1915 – 18 Militärdienst; 1919 – 23 Korrepetitor u. Kapellmstr. am Opernhaus Köln, 1924 1. Kapellmstr. in Mainz; Preis des Musikverlags B. Schotts Söhne für Violinen-Concertino; 1925 1. Kapellmstr. an der Städt. Oper Berlin; komponierte seit 1928 für Arbeiterchöre u. für den Film, arbeitete als Filmkapellmstr. (Alhambra u. Europahaus Berlin); ab 1930 KPD-Sympathisant; beendete in der 1. Hälfte 1933 für Universal Pictures die Filmmusik »S.O.S. Eisberg«, weiter Orchesterltr. Singakad. Berlin; Okt. 1933 wg. rass. Verfolgung Emigr. nach Paris; arbeitslos, komponierte dann Filmmusiken für versch. frz. Filmges.; 1935 Zwölftonstudien bei René Leibowitz in Paris; Reisen durch Europa u. nach Palästina; in Paris auch Kompositionen u. Prop.-Arbeit zur Unterstützung der Internat. Brigaden im span. Bürgerkrieg (Ps. »Peter Daniel«): u. a. das Lied »No Pasaran!« (1936); 1939 freischaff. Musiker in New York; ab 1940 Lehrer bei der Young Mens Hebrew Association u. an einer jüd. Musikschule, komponierte »Les Voix« für Sopran u. Klavier (UA beim XIII. Musikfest der Internat. Ges. für Neue Musik in New York 1941); 1942 Beginn der Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht; 1942 – 48 in Los Angeles, dort zunächst Gärtner, später Instrumentator bei Warner Bros.; dann freischaff. Komponist; 1943 Heirat mit Elisabeth Hauptmann; 1944 – 48 Mitgl. der KP der USA; April 1945 – 50 amerik. Staatsbürgerschaft; 1948 im Univ.-Theater Minnesota Aufführung der Bühnenmusik »Der gute Mensch von Sezuan« unter Dimitri Mitropoulos.
Juli 1948 Rückkehr nach Dtl.; freischaff. Komponist in Stuttgart; 1948 Übersiedl. nach Berlin (SBZ), freischaff.; Nov. 1948 SED; 1951 Gründungsmitgl. des VdK; 1952 Ord. Mitgl., 1959 Vizepräs. der DAK; 1953 NP; 1954 Heirat mit Ruth Berghaus; 1956 NP; 1959 Prof.; Jan. 1962 Mitbegr. u. Präs.-Mitgl. der Dt.-Frz. Ges.; Mitgl. der AdK Berlin (West), 1968 Austritt; 1964 VVO; 1965 NP; 1969 KMO; 1974 NP u. Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die KMU Leipzig;
1979 Stern der Völkerfreundschaft; gest. in Königs Wusterhausen.
Komponierte sinfon. Musik, »Bach-Variationen für großes Orchester« (1963); viele Lieder wie »Die Thälmannkolonne«, »Aufbaulied der FDJ«; Kantaten wie »Dt. Miserere« (1966); Filmmusik, u. a. zu »Das russ. Wunder«; Opern: »Die Verurteilung des Lukullus« (1951), »Puntila« (1966), »Lanzelot« (1969), »Einstein« (1974); bes. Bühnenmusik, oft zu Stücken von Brecht, wie »Mutter Courage u. ihre Kinder«, »Herr Puntila u. sein Knecht Matti«, »Der gute Mensch von Sezuan«.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Ch. Links Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
Ch. Links Verlag, Prinzenstraße 85 D, 10969 Berlin,
ch.links@christoph-links.de