Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Köln-Soll; Vater Wilhelm F. KPD-Funktionär u. MdR; 1927 – 33 Volksschule u. Oberrealschule in Essen u. ab 1933 in Berlin; Ende 1933 Emigr. mit den Eltern nach Frankreich; hier teilw. in einem Kinderheim, Besuch der frz. Schule; nach Verhaftung seiner Mutter durch frz. Behörden 1935 durch die RH nach Moskau gebracht; dort Besuch der Karl-Liebknecht-Schule, 1940 Reifeprüfung; 1938 Mitgl. des Komsomol; 1939 Aberkennung der dt. Staatsbürgerschaft; ab 1940 Studium an der HS für Chemie (chemikotechnolog. Inst. »Mendelejew«) in Moskau, Dipl.-Ing.; 1941 Rote Armee; 1942 vier Mon. Sonderlehrgang an der KI-Schule in Kuschnarenkowo (zus. mit  Wolfgang Leonhard u.  Markus Wolf); Volontär bei der KI in Moskau; 1942/43 Red., 1943 Mitarb. im Red.-Koll. des NKFD in Moskau; 1943/44 Partisan in Belorußland; 1944/45 Schriftltr. im NKFD in Moskau; 1944 Orden des Roten Sterns (UdSSR).
Mai 1945 Rückkehr nach Dtl. mit der KPD-Initiativgr. für Sachsen (Ltr.  Anton Ackermann); Mai – Juli 1945 Mitarb. der KPD-BL Sachsen-Anh.; 1945/46 stellv. Landrat in Wittenberg; 1945/46 KPD/SED; Mitgl. der BL der KPD Sachsen-Anh.; 1945/46 Chefred. der »Volksztg.« (KPD), 1946 – 48 der Ztg. »Freiheit« (Halle); 1946 – 48 Mitgl. des Sekr. des SED-LV Sachsen-Anh.; 1948/49 schwere Erkrankung, Sanatorien in der UdSSR u. Ungarn; Sept. 1949/50 Mitgl. der Außenpol. Kommission beim PB des ZK der SED (unter  Leo Zuckermann); ab Okt. 1949 stellv. Ltr. des Büros bzw. der Abt. Internat. Verbindungen im ZK der SED (zus. mit  Grete Fuchs-Keilson); Jan. 1950 – 52 stellv. Ltr. der HA Pol. Angelegenh. im Außenmin. (unter  Gerhard Kegel), gleichz. Ltr. der HA UdSSR bzw. HA I UdSSR u. Volksdemokratien; 1953 – 66 Ltr. der Abt. für außenpol. Fragen bzw. Außenpol. bzw. Internat. Verbindungen des ZK der SED (Nachf. von  Grete Fuchs-Keilson); 1954 Kand., 1958 – 89 Mitgl. des ZK der SED; 1954 – 90 Abg. der Volkskammer, 1954 – 63 Vors., 1963 – 67 stellv. Vors., 1967 – 71 Mitgl. ihres Aussch. für Ausw. Angelegenh.; 1956 VVO; 1958 Medaille für Kämpfer gegen den Fasch. 1933 – 45; 1959 Mitgl. der DDR-Regierungsdelegation bei der Genfer Außenministerkonferenz der Großmächte; 1965 Banner der Arbeit; 1966/67 Studium an der HfÖ Berlin (Sonderlehrgang); 1967 – 69 Botschafter in der ČSSR (Nachf. von  Heinz Willmann); 1969 – 73 Staatssekr. im Außenmin. u. 1. Stellv. des Außenmin.; 1973 – 89 stellv. Außenmin.; 1970 VVO; Orden des Vaterländ. Krieges (UdSSR); 1971 Ehrenspange zum VVO; 1971 – 73 u. 1988/89 Mitgl. der Außenpol. Kommission beim PB des ZK der SED; 1973 – 81 Ständ. Vertreter der DDR bei den Vereinten Nationen in New York, Präs. der 42. Tagung der UN-Vollvers. u. der 3. Sondertagung über Abrüstung; 1982 – 88 Vors. der UNESCO-Kommission der DDR; 1981 KMO; 1985 Jubiläumsmedaille der UdSSR u. Großer Stern der Völkerfreundschaft; 1986 Held der Arbeit; 1988 – 90 Mitgl. des Staatsrats.
1990 Vors. des Prov. Vorst. des Komitees der Antifa. Widerstandskämpfer; Rentner, gest. in Berlin.

Publ.
Zur Außenpol. der souveränen soz. DDR. Berlin 1967.
Sek.-Lit.
Leonhard, W.: Spurensuche. Vierzig Jahre nach »Die Revolution entläßt ihre Kinder«. Köln 1992; Haase-Hindenberg, G.: Die Reise nach New York. In: Die Welt, 17.9.2003.