Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

Geboren am 16. März 1906 in Frankfurt am Main; Dreher. Seit 1919 Mitglied der FSJ, dann der KJD und seit 1922 in der BL der KJD Hessen-Frankfurt. 1927/28 Besuch der Akademie der Arbeit in Frankfurt am Main. 1927 Eintritt in die KPD, wurde aber bereits im November 1928 wegen seiner Kritik an der RGO-Politik der Thälmann-Führung als »Versöhnler« ausgeschlossen. Er ging zur KPO und gehörte mit Heinrich Galm und Alwin Heucke der BL der KPO an. Nach 1933 leitete er im Raum Frankfurt-Offenbach die Widerstandsgruppe »Einheit« und gab regelmäßig die gleichnamige illegale Druckschrift heraus. Im Februar 1934 emigrierte er mit seiner Familie ins Saargebiet, später nach Frankreich. Arbeiter in einem Eisenhüttenwerk, nach Kriegsausbruch interniert und erst 1945 wieder freigelassen. Im Oktober 1945 Rückkehr nach Frankfurt am Main, Mitbegründer der Deutschen Journalisten-Union. Er war seit 1946 Vorsitzender der Frankfurter Ortsgruppe und Sekretär der Arbeiterpartei (AP) um Heinrich Galm. Nach vergeblichen Versuchen eine eigenständige marxistische Partei zu gründen, traten Pless und seine Anhänger 1952 der SPD bei. Pless wurde Redaktionsmitglied des DGB-Organs »Welt der Arbeit«, 1958 für die SPD in den hessischen Landtag gewählt, blieb er bis 1973 MdL. Von 1967 bis 1972 Landesvorsitzender des DGB Hessen, in den sechziger Jahren aktiv in der Ostermarsch-Bewegung. Philipp Pless starb am 7. Dezember 1973 in Frankfurt am Main.
Seine Frau Toni Pless, geborene Elsinger (* 19.8. 1910 – † 18. 12. 1999), war Stepperin in Schuhfabriken. 1925 Mitglied des KJVD, 1930 ebenfalls wegen »Rechtsabweichung« ausgeschlossen und Mitglied der KPO, 1933 illegale Arbeit, folgte ihrem Mann ins Saargebiet, später nach Frankreich. Dort kurz interniert, im Oktober 1945 nach Frankfurt am Main zurückgekehrt.

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