Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Cobe (Japan/Kobe) als Tochter eines Deutschen u. einer Japanerin; 1935 Abitur am Oberlyzeum in Rostock; 1935 – 40 Studium der Medizin an den Univ. Rostock, Hamburg u. Jena, 1940 Staatsexamen; 1940 – 42 Volontär-Ärztin in der Landesheilanstalt Stadtroda; Approbation verzögert wegen der japan. Mutter; ab 1942 Facharztausbildung an der Hals-Nasen- u. Ohren-Klinik der FSU Jena.
1946 Fachärztin, 1947 Oberärztin, 1948 Habil. u. Doz. an der HNO-Klinik der FSU; 1951 Chefärztin der HNO-Klinik des Städt. Krankenhauses Erfurt; 1954 Prof. für Medizin an der HNO-Klinik der Med. Akad. Erfurt; 1957 bis zur Em. 1975 Prof. für Medizin an der FSU u. Dir. der dortigen HNO-Klinik; 1965 – 67 Dekanin der Med. Fak; 1965 Mitgl. der Dt. Akad. der Naturforscher Leopoldina; 1967 – 92 Ord. Mitgl. der DAW; 1972 NP; Ehrenmitgl. der Dt. Ges. für HNO, Kopf- u. Halschirurgie; Hauptarbeitsgebiete: Geschwülste des Nasen-Rachen-Raumes, insbes. Präkanzerose u. Krebsbildung; gest in Jena.
A. gehörte auf ihrem Fachgebiet zu den führenden Spezialisten der DDR; sie führte als erste in der DDR mikrochirurg. Techniken bei Operationen am Mittelohr ein, entwickelte ein entsprechendes Operationsmikroskop u. war an der Entw. von Techniken zur Verbesserung des Gehörs beteiligt.
Im Mai 2000 wurden gegen A. Ermittlungen wegen des Verdachts aufgenommen, 1940 – 42 auf der psychatr. Frauenstation der Landesheilanstalt Stadtroda an Euthanasie-Verbrechen beteiligt gewesen zu sein. Entsprechende Untersuchungen des MfS in den Jahren 1963 – 66 waren ohne Ergebnis geblieben. Am 9.2.2005 lehnte das LG Gera die Eröffnung eines Hauptverfahrens wegen unzureichender Beweislage u. des angegriffenen Gesundheitszustands der Beschuldigten ab.
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