Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":
Geb. in Mauersberg (Erzgeb.); Vater Kantor u. Lehrer, Bruder Erhard M.; 1903 – 09 königl. Lehrerseminar in Annaberg (Ltr. des Seminarchors); 1909 – 12 beim Militär u. Hilfslehrer; 1912 – 14 u. 1918 / 19 Studium am Konservatorium in Leipzig; 1915 – 18 Soldat u. Militärmusikltr. in Bad Lausick (b. Leipzig); 1919 – 25 Kantor u. Organist in Aachen; 1925 – 30 Kirchenmusikwart der ev. Landeskirche Thüringens u. Kantor an Bachs Taufkirche St. Georg in Eisenach (gründete den Bachchor Eisenach u. den Georgenchor); ab 1.7.1930 Kreuzkantor u. Ltr. des Dresdner Kreuzchors; 1931 Kirchenmusikdir.; 1933 NSDAP; 1938 Prof.; 1938 u. a. Gastauftritte in den USA; bewahrte den liturgischen Charakter des Chors gegen ideol. Vereinnahmung u. führte trotz Verbots auch Werke jüd. Komponisten wie F. M. Bartholdy auf.
4.8.1945 Uraufführung seines A-capella-Werkes »Wie liegt die Stadt so wüst« über die Zerstörung Dresdens in den Ruinen der Kreuzkirche; Neubelebung des Kreuzchors, den er bis zu seinem Tod leitete; Komponist zahlr. Chorzyklen, u. a. »Dresden«, »Erzgebirge«, »Weihnachten«, zahlr. Einzelkompositionen, wie »Dresdner Requiem«, »Geistliche Sommermusik«, »Lukas-Passion«, »Dresdner Te Deum«, u. Chorarrangements; besonders Pflege der Werke von Johann Sebastian Bach u. Heinrich Schütz, aber auch zeitgenöss. Musik; 1950 NP; 1954 Ehrendoktor an der HU Berlin u. 1959 an der Philipps-Univ. Marburg; 1964 Martin-Andersen-Nexö-Kunstpreis u. Ehrenmitgl. der Internat. Schütz-Gesell.; 1969 Ehrenmitgl. der Neuen Bach-Gesell. u. 1970 der Dresdner Philharmonie; zahlr. Gastspiele u. Schallplattenaufnahmen, u. a. von den jährl. Heinrich-Schütz-Tagen des Kreuzchors (1955 – 70). gest. in Dresden (beigesetzt in Mauersberg).
Seit 1991 gibt es das jährl. verliehene Rudolf-Mauersberger-Stipendium zur Förderung der musikal. Ausbildung von Kruzianern (aktive oder ehemal. Mitgl. des Kreuzchors).
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