Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in München; Vater Schauspieler, Kindheit bei der Großmutter in Darmstadt, 1961 Übersiedl. nach Potsdam-Babelsberg, wo der Vater seit 1956 beschäftigt war; 1964 Lehre als Fotograf bei der DEFA, autodidakt. musikal. Ausbildung (Gitarre, Banjo, Mundharmonika, Percussions, Gesang); 1967 Verurteilung zu 10 Monaten Haftstrafe auf Bewährung wegen Fluchtvorbereitung; seit Mitte der 1960er Jahre Beschäftigung mit Blues, Solokonzerte u. Beteiligung an versch. Amateurbands; 1975 – 77 Mitgl. der »Vaih hu Blues Band«; 1977 Gründung der »St. D. Folk Blues Band« (mit Bernd Kleinow, Dietrich Petzold u. Rüdiger Philipp) u. 1978 Veröff. der gleichnamigen LP, u. a. mit »Reichsbahnblues«, Zulassung als Berufsmusiker; gemeinsame Konzerte mit Mike Friedman (1974) u. Memphis Slim (1978, 1979); 1980 LP »Hofmusik« u. a. mit dem Titel »Der Alte u. die Kneipe«; 1981 Teiln. am Folk Blues Festival Poznań (Polen), 1982 Ungarn-Tournee u. Konzert mit Alexis Corner in Bratislava; Komposition von Filmmusiken für DEFA, TV u. Trickfilmstudio Dresden sowie von Hörspielmusiken, kleine musikal. Filmrollen; 1984 MC »Folk, Blues & Boogie« (CD 1990); ab 1979 regionale Auftrittsverbote u. zunehmende Behinderungen; nutzte 1984 die Genehmigung zu einer Westtournee zur Übersiedl. in die Bundesrep. Dtl.
1990 – 91 Tournee durch Ostdtl.; 1996 CD »St. D. Folk Blues Best«, Rückzug ins Privatleben, lebt als Fotograf u. Dokumentarfilmer am Ammersee in Bayern.
D. war der prominenteste Repräsentant der Folk-Blues-Szene der DDR, seine erste LP die einzige Amiga-Platte mit internat. Bluesstandards in engl. Sprache.

Sek.-Lit.
Rauhut, M., Kochan, Th. (Hrsg.): Bye Bye, Lübben City. Bluesfreaks, Tramps u. Hippies in der DDR. Berlin 2004.
JaW