Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:
Geboren am 3. Dezember 1906 in Berlin, Sohn eines kaufmännischen Angestellten; lernte Schneider und gehörte ab 1923 der Neuköllner SAJ an. Zwei Jahre später schloß er sich dem KJVD und 1927 der KPD an. Ehlen war im AM-Apparat und ging mittels »Schlägertrupps« gegen aufbegehrende Parteimitglieder in Neukölln vor. Er absolvierte 1931 unter dem Decknamen Ernst einen Lehrgang an der M-Schule der Komintern in Moskau. Nach dem Reichstagsbrand organisierte er in Berlin den Widerstand des KJVD. Im Mai 1933 verhaftet, angeklagt, jedoch vor Prozeßbeginn entlassen. Die Gestapo hoffte, über ihn auf die Fährte seiner Verbindungsleute zu kommen. Ehlen emigrierte im Juni 1934 in die âSR und kehrte 1936 im Auftrag des ZK zur illegalen Arbeit nach Deutschland zurück und arbeitete u. a. mit Wilhelm Thiele und Frieda Rosenthal zusammen. Er sollte den Einfluß rechter Kommunisten im betrieblichen Widerstand u. a. bei Osram zurückdrängen und den Führungsanspruch der Partei durchsetzen. Doch zehn Tage nach seiner Ankunft wurde er verhaftet und grausamen Verhören unterzogen (Gestapobeamte drückten glühende Zigaretten auf seinem Körper aus). Am 12. Mai 1937 vom VGH zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Zuletzt kam er in das KZ Mauthausen und soll laut Aussagen von Franz Dahlem und Willi Kling bei Kriegsende während Auseinandersetzungen zwischen politischen und kriminellen Insassen des Außenlagers in Gusen erschlagen worden sein. Seine jüdische Frau Hilde, geborene Paechter (* 1910 – 1993), die er 1933 geheiratet hatte, konnte noch im März 1939 mit dem viereinhalbjährigen Sohn nach Großbritannien emigrieren.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Karl Dietz Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
Karl Dietz Verlag Berlin, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Tel. 030 - 29 78 45 34