Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in Leipzig; Vater Buchbinder, Angest., Mutter Kontoristin; Volks- u. Oberschule, Abitur; 1928 – 30 Ausbildung im Waldorf-Verlag in Stuttgart; 1928 KJVD; 1929 KPD; 1931/32 Besuch der Buchhändlerlehranstalt in Leipzig; ab 1933 illeg. pol. Arbeit; Org.-Ltr. der BL Württemberg der KPD; 1935 in Abwesenheit zum Tode verurteilt; Emigr. in die ČSR u. dann in die UdSSR; 1935 – 37 Kursant an der Lenin-Schule (»Walter Hegele«); 1937 – 38 dort Parteiorganisator des dt. Sektors; 1938/39 Red. u. stellv. Ltr. der Auslandsabt. der DZZ; 1939/40 Mitarb. in der Vertr. der KPD im EKKI, Unterstützung von  Rudolf Lindau bei der Ausarbeitung eines Abrisses der KPD-Geschichte; dann Mitarb. der Presseabt. des EKKI; 1941 in der Sonderfahndungsliste »UdSSR« der Gestapo erf.; 1941 sowj. Staatsbürgerschaft, Paß auf den Namen Walter Hedeler; Okt. 1941 Evakuierung in den Kolchos Ilmursa bei Ufa; 1942 Sprecher u. Red. beim Dt. Volkssender in Ufa; Ende 1942 nach einer Verleumdungskampagne gegen dt. KI-Mitarb. Entlassung von der Arbeit u. Ausschl. aus der KPD; Anf. 1943 Verbannung nach Tomsk, Schwarz- u. Gelegenheitsarbeiten, 1946 – 55 Hauptbibliothekar an der Univ.-Bibliothek, 1948 Registrierung v. MWD als Zwangsangesiedelter bzw. Verbannter.
Am 27.7.1955 Übersiedl. in die DDR; 9.11. 1955 ZPKK-Beschluß zur Aufhebung des Parteiausschl. von 1942 u. Aufnahme in die SED; bis Febr. 1956 stellv., 1957 – 59 Chefred. der »Leipziger Volksztg.« (Nachf. von  Kurt Hanke); Mitgl. der SED-BL Leipzig; nach Kritik durch  Horst Sindermann auf der 3. Pressekonferenz des ZK der SED 1960 Versetzung in die Red. der »Einheit«; 1961 – 75 Mitarb. bei der Ztschr. »Probleme des Friedens u. des Soz.« in Berlin; danach ehrenamtl. Mitarb. der »Einheit«; 1976 Ehrenspange zum VVO; 1982 u. 1986 Stern der Völkerfreundschaft.

Sek.-Lit.
Erler, P.: Zwischen stalinistischem Terror u. Repression. In: JHK 1996. Berlin 1996; Tischler, C.: Flucht in die Verfolgung: Dt. Emigranten im sowj. Exil. Münster 1996.
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