Biographische Angaben aus dem Handbuch "Wer war wer in der DDR?":

Geb. in einer Berliner Arbeiterfamilie; Vater nach 1946 Mitgl. der SED in West-Berlin; Militärdienst im 2. Weltkrieg, Kriegsgefangenschaft.
Rückkehr nach Berlin, Arbeit als Chauffeur in West-Berlin; seit 1952 arbeitslos; am 16.6. 1953 auf dem Weg zum Arbeitsamt Neukölln in Ost-Berlin verhaftet u. wieder entlassen, am frühen Nachmittag des 17.6.1953 erneut verhaftet u. an die sowjet. Besatzungsmacht übergeben; kein Nachweis über Aktivitäten; am 18.6.1953 standrechtl. erschossen, Hinrichtungsort u. Verbleib des Leichnams bis heute ungeklärt.
März 2003 vollst. Rehabilitierung durch die russ. Militärstaatsanwaltschaft.
G. wurde zu einem Symbol der staatl. Willkür bei der Niederschlagung des Volksaufstands. Seine Hinrichtung war die erste bekanntgewordene Vollstreckung eines Standgerichtsurteils nach dem 17.6.1953. Ob sich G. an den Unruhen aktiv beteiligt hat, ist bis heute nicht endgültig geklärt, gilt aber als unwahrscheinlich.

Sek.-Lit.
Scholz, A., Nieke, W.: Der 17. Juni. Berlin 1953.
ISK