Biographische Angaben aus dem Handbuch der Deutschen Kommunisten:

(* 1904 – † 1937)
Geboren am 6. April 1904 in Horst-Süd/Gelsenkirchen, Sohn eines Bergmanns. Mit 14 Jahren selber Bergmann, trat 1920 in die USPD und 1923 in die KPD ein, UB-Leiter von Buer und Mitglied der engeren BL Ruhr. Ab 1929 Veröffentlichungen in der KPD-Presse, wurde Mitglied der Berliner Ortsgruppe des BPRS, dann Vorstandsmitglied und führte bereits ab 1930 die Korrespondenz der Zentrale des Bundes. Als junger Autor trat Harzheim gemeinsam mit Hans Marchwitza und Erich Weinert in KPD-Veranstaltungen auf. Von Johannes R. Becher gefördert, fuhr er 1930 neben diesem, Egon Erwin Kisch und Anna Seghers als Mitglied der 14köpfigen deutschen Delegation des BPRS zur II. Internationalen Konferenz proletarischer und revolutionärer Schriftsteller nach Charkow. Redaktionssekretär der Zeitschrift des BPRS »Linkskurve«; heiratete 1932 Nora Shapiro (*1910 – †1990). Harzheim half Becher 1933 bei der Flucht aus Deutschland. Er selber reiste mit seiner Lebensgefährtin Reni Begun über Danzig in die Sowjetunion, wurde als Politemigrant anerkannt und arbeitete als Polit- und Kulturleiter bei deutschen Arbeitsemigranten in Westsibirien. Dort schuf er eine deutsche Theatergruppe und startete im Sommer 1935 eine große Tournee. Sein letzter Leserbrief »Wir wollen uns Ernst Thälmann würdig erweisen« wurde am 23. September 1937 noch in der DZZ gedruckt, aber zwei Monate später, am 20. November 1937, wurde er vom NKWD verhaftet. Willi Harzheim wurde am 27. Dezember 1937 zum Tode verurteilt und am gleichen Tag erschossen. Wilhelm Mensing veröffentlichte 2001 eine Biographie über Willi Harzheim.

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