v. l. n. r. Michael »Pankow« Boehlke (ehem. Punk-Sänger und Publizist), Iris Gleicke, MdB (Parlamentarische Staatssekretärin und Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer), Prof. Dr. Wolfgang Böhmer (Ministerpräsident a. D.), Moderatorin Dr. Jacqueline Boysen (Journalistin), Dr. Jakob Hein (Psychiater und Schriftsteller) und Prof. Dr. Dr. h. c. Richard Schröder
25 Jahre nach der deutschen Einheit ging die Abschlussveranstaltung der Reihe „Erinnerungsort DDR“ der Frage nach, ob sich die SED-Diktatur im Rückblick tatsächlich als „Nischengesellschaft“ charakterisieren lässt. Der Rückzug ins Private galt vielen DDR-Bürgern als Möglichkeit, sich dem Zugriff von Partei und Staat zu entziehen und sich Freiräume in der Diktatur zu schaffen. Mit dem Begriff „Nischengesellschaft“ charakterisierte Günter Gaus diese Beobachtung aus dem Alltagsleben der DDR. Ob in der Familie oder im Freundeskreis, im Kleingarten mit Datsche oder am FKK-Strand, beim Briefmarkensammeln oder in der Hausmusik – hier fänden die Menschen ihr „individuelles Glück im Winkel“. Nach dem Ende der DDR wurde diese These vielfach als Erklärungsversuch für die historisch-politische Einordnung des SED-Staates genutzt.
Datum
08.12.15
Typ
Audio
Thema
Alltagsgeschichte

Audiomitschnitt der Veranstaltung vom 08.12.2015. Mit einer Begrüßung von Dr. Anna Kaminsky und einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Dr. h. c. Richard Schröder.

Gäste: Michael „Pankow“ Boehlke, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, Iris Gleicke, Dr. Jakob Hein, Prof. Dr. Dr. h. c. Richard Schröder

Moderation: Dr. Jacqueline Boysen

Datsche, Kneipe, FKK. War die DDR eine „Nischengesellschaft“?