Der Tjulpanov-Bericht. Wie die Sowjets in Ostdeutschland die Diktatur errichteten
Oberst Tjulpanov stand seit 1945 der sowjetischen Besatzungsbehörde vor, welche die Parteien und gesellschaftlichen Organisationen, die Propaganda- und Publikationsorgane sowie den Kulturbetrieb in der Sowjetzone aufbaute und „anleitete". In kurzen Abständen verfasste er schriftliche Berichte an seine Vorgesetzten in Berlin-Karlshorst, die diese meist nach Moskau weiterleiteten. Verschiedentlich wandte er sich auch direkt an leitende Funktionäre im Außenministerium und im zentralen Parteiapparat. Viele seiner Berichte gelangten zu Stalin, dem die deutschen Angelegenheiten äußerst wichtig waren. 1948 überprüfte eine hochrangige Untersuchungskommission des ZK der KPdSU die Tätigkeit Tjulpanovs und fasste seine zwischen 1945 und 1948 erstellten Stellungnahmen in einem Gesamtbericht zusammen. Dr. Gerhard Wettig hat diesen geheimen Bericht in einem Moskauer Archiv gefunden und mit Förderung der Bundesstiftung Aufarbeitung gemeinsam mit Dr. Wladislaw Hedeler ins Deutsche übersetzt, eingeleitet und kommentiert. Das Hannah-Arendt-Institut veröffentlichte dieses Schlüsseldokument für die Sowjetisierung Ostdeutschlands 2012 in seiner Schriftenreihe.
Datum
04.07.12
Typ
Audio
Thema
Kommunismusgeschichte

Audiomitschnitt der Veranstaltung vom 04.07.2012

Gäste: Dr. Jörg Morré, Dr. Gerhard Wettig

Moderation: Prof. Dr. Günther Heydemann

Der Tjulpanov-Bericht. Wie die Sowjets in Ostdeutschland die Diktatur errichteten