Ein Schuss Willkür oder Unrechtsstaat?
Im Jahr 2009 erregte der Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, Aufsehen in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, in dem er sich dagegen verwahrte, „die DDR als den totalen Unrechtsstaat zu verdammen“. Zwar habe zum SED-Staat „immer auch ein Schuss Willkür und Abhängigkeit“ gehört, aber: „Die alte Bundesrepublik hatte auch Schwächen, die DDR auch Stärken.“ Wird die Diktatur der SED, die nach 1945 Hand in Hand mit der Sowjetunion in Ostdeutschland etabliert wurde, mit solchen Äußerungen verharmlost? Oder läuft die Beschreibung der DDR als Unrechtsstaat Gefahr, die Geschichte der Bundesrepublik zu unkritisch zu sehen? Welche Deutung der deutschen Zeitgeschichte nach 1945 ist angemessen, was lässt sich aus heutiger Sicht aus der Geschichte des geteilten Deutschlands für die Zukunft lernen?
Datum
30.03.12
Typ
Audio
Thema
Erinnerungskultur

Audiomitschnitt der Veranstaltung vom 30.03.2012. Mit einer Begrüßung von Dr. Anna Kaminsky.

Gäste: Rainer Eppelmann, Erwin Sellering

Moderation: Dr. Jens Hüttmann

Ein Schuss Willkür oder Unrechtsstaat?